Die Stadt ein Feuermeer. Augsburg im Luftkrieg 1942-1945
Bis zum 13. März erinnert die Stadt Augsburg im Unteren Fletz des Rathauses an die Bombennächte von 1942-1945
Am 25. Februar jährt sich die Augsburger Bombennacht von 1944. Die Stadt erinnert in diesem Jahr mit der Fotoausstellung „Die Stadt ein Feuermeer. Augsburg im Luftkrieg 1942-1945“ und einem Videomit Zeitzeugenberichten an die verheerenden Ereignisse. Die Ausstellung ist von 19. Februar bis 13. März, täglich von 10 bis 18 Uhr, im Unteren Fletz des Rathauses zu sehen. Auch wird ein Video, in dem verschiedene Protagonisten Berichte von Zeitzeugen vortragen, ab Freitag, 25. Februar auf augsburg.de an die Luftangriffe erinnern.
OB Weber: „Gerade heute gilt es wieder wachsam zu sein“
Für Oberbürgermeisterin Eva Weber ist die Erinnerung an die Ereignisse von damals eine Friedensmahnung, die einhergeht mit der Stärkung der demokratischen Grundhaltung, die sich gegen jede Form von Tyrannei und Unterdrückung richten muss: „Die Ereignisse jener Tage und ihre Folgen haben sich in das Gedächtnis der Stadt eingebrannt. Wir müssen uns bei der Erinnerung daran immer wieder bewusst machen, welche Ursachen zu der Zerstörung geführt haben. Gerade heute gilt es wieder wachsam zu sein, wenn einige Stimmen die Grundprinzipien unseres Rechtsstaats verachten und unsere demokratischen Werte in Frage stellen. Wir müssen wachsam sein gegenüber menschenverachtenden Ideologien und Kräften, die unsere Zivilgesellschaft spalten wollen und gerade als Friedensstadt entschieden jeglicher Ausgrenzung und dem Hass gegenüber anderen Menschen, Völkern und Nationen entgegentreten“, so OB Eva Weber.
Die Augsburger Bombennacht und ihre Folgen
Am 25. und 26. Februar 1944 legte der schwerste von insgesamt 19 Luftangriffen viele Teile der Stadt in Schutt und Asche. Britische und US-amerikanische Streitkräfte bombardierten Augsburg in mehreren Wellen. Dies bildete den Höhepunkt der Zerstörungen, die Augsburg während des Luftkriegs in den Jahren 1942 bis 1945 erlitt.
Zahlreiche bedeutende Baudenkmäler, darunter das historische Rathaus mit dem Perlachturm, die Fuggerhäuser, das Weberhaus, die Fuggerei, das Stadttheater und die Gotteshäuser, wurden in diesen Tagen vernichtet. Besonders schwer betroffen waren die Innenstadtbereiche rund um die Karl- und Ludwigstraße, die Bäckergasse, den Predigerberg sowie die Jakobervorstadt. Den Bombenangriffen fielen im Kriegsverlauf mindestens 1.499 Menschen zum Opfer, darunter auch zahlreiche Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge, die keine Möglichkeit hatten, Schutz zu suchen. 185.000 Augsburgerinnen und Augsburger wurden obdachlos, 80.000 Bürgerinnen und Bürger verließen in einer großen Fluchtwelle die Stadt. Evakuierungen, Lebensmittelrationierung, Trümmer und Notbauten bestimmten bis in die 1950er Jahre den Lebensalltag in Augsburg.
Ausstellung dokumentiert die Kriegszeit in Augsburg
Die Fotoausstellung des Stadtarchivs „Die Stadt ein Feuermeer. Augsburg im Luftkrieg 1942 -1945“ dokumentiert mit eindrucksvollem Quellenmaterial die Ursachen und Folgen der Bombardierung Augsburgs im Zweiten Weltkrieg. Eindrücklich werden Militarisierung der Stadt und die damit verbundenen Kriegsvorbereitungen durch die Nationalsozialisten dargestellt. Darüber hinaus gibt die Ausstellung einen Einblick in den Kriegsalltag der zivilen Bevölkerung sowie die Zeit des Wiederaufbaus.
Die Ausstellung im Unteren Fletz des Rathauses kann von Samstag, 19. Februar bis einschließlich Sonntag, 13. März, montags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr besichtigt werden. Besucherinnen und Besucher benötigen einen gültigen 3G- Nachweis. Der Eintritt ist frei.