Die Serie hält: FCA schafft 1:1 gegen Frankfurt
Auch gegen den favorisierten Tabellenfünften aus Frankfurt blieb der FC Augsburg im vierten Spiel in Folge ungeschlagen. Vor 26549 Zuschauern erkämpfte (und erspielte!) sich der FCA in der heimischen WWK-Arena ein hochverdientes 1:1 Unentschieden.
Von Udo Legner
Wer gedacht hatte, dass die jüngste Erfolgsserie – 322 Minuten ohne Gegentor! – dem Spiel des FCA in der Vorweihnachtszeit Flügel verleihen würde, der sah sich bald eines Besseren belehrt. Obwohl gegen die Überraschungsmannschaft der Liga die gleiche Startelf auflief, die beim torlosen Auswärtsspiel in Köln überzeugt hatte, spielte in der ersten Viertelstunde der Partie nur die SGE.
Schwacher Start des FCA
Die senffarbenen Frankfurter und die grimmige Temperatur schienen der Schuster-Truppe überhaupt nicht zu schmecken. „Wir waren die ersten 20 Minuten gar nicht auf dem Platz“, so der Kommentar des FCA Trainers zum desolaten Auftritt seiner Mannen in der ersten Phase des Spiels. So kam es, wie es gegen die seit sieben Spieltagen unbesiegten und mit breiter Brust aufspielenden Hessen kommen musste: Bereits in der 11. Minute war die stolze FCA Serie mit drei Zu-Null-Spielen in Folge Geschichte.
Die in den letzten Spielen so souveräne FCA Abwehr patzte in Person von Christoph Janker und Dominik Kohr und so landete Alexander Meiers Kopfballvorlage punktgenau vor Branimir Hrgota. Der Schwede hämmerte den Ball von der Strafraumgrenze unhaltbar für FCA Schlussmann Marwin Hitz zur Frankfurter Führung in die rechte untere Ecke.
Glück für den FCA, dass die Frankfurter Eintracht in den folgenden Minuten aus ihrer Dominanz kein Kapital schlagen konnte. Ein zu Recht nicht gegebenes Abseitstor von Hrgota (24. Min.) war alles, was die Schützlinge von Niko Kovac aus der Frankfurter Bankenmetropole in dieser Drangphase für sich verbuchen konnte.
Ji beendet Augsburger Torflaute
Mitte der ersten Hälfte war es dann mit der hessischen Herrlichkeit vorbei. Die Augsburger wurden mutiger und kamen durch Standards zu ersten Torchancen. Nach einem abgefälschten Freistoß des erneut starken Stafylidis wurde Frankfurt-Keeper Hrádecký erstmals zu einer Parade gezwungen. In der 34. Minute der Ausgleich für den FCA: Nach einer Ecke von Daniel Baier geriet Abrahams Kopfballabwehr zu kurz. Dong-Won Ji – wer sonst als Ji! – angelte sich akrobatisch den Ball und versenkte ihn volley und mit viel Wucht im Frankfurter Tor. Dieses langersehnte Tor nach einer Standardsituation beflügelte das Augsburger Offensivspiel. In der 36. Minute konnte Halil Altintop die Chance zur Augsburger Führung nicht nutzen, da er bei seinem Kopfball von Gacinovic gestoßen wurde. Die Augsburger Spieler reklamierten Elfmeter, doch ihr Protest prallte beim Unparteiischen Stegemann ab. Nach einer schönen Ballstafette (40. Min.) über Ji und Baier zwang Philip Max Eintracht-Schlussmann Hrádecký zu einer Faustabwehr. Der heranrauschende Jonathan Schmid brachte das Kunststück fertig, den Ball – allerdings aus Abseitsposition – statt ins Tor an den Pfosten zu köpfen.
Fazit zur Halbzeit: Ein leistungsgerechtes Unentschieden, denn nach dem Frankfurter Führungstor wachte der FCA auf und drängte die Eintracht mehr und mehr in die Defensive.
FCA in der zweiten Hälfte ohne Fortune
Nach dem Pausentee bot sich den Zuschauern das Schauspiel der ersten Viertelstunde, jedoch mit umgekehrten Vorzeichen. Jetzt war es der FCA, der die Partie dominierte und durch schnelles Spiel in die Spitze ein ums andere Mal gefährlich vor das Frankfurter Tor kam. – Fast wäre Ji mit einem sehenswerten Lupfer (49. Min.) über Hrádecký sein zweites Kabinettsstück geglückt, doch der Schiri sah den Koreaner beim Zuspiel von Hinteregger im Abseits. Durch Daniel Baier und Jonathan Schmid kamen die Augsburger noch zu zwei Halbchancen, bevor es auf der Gegenseite des großartigen Stellungsspiels des Griechen Stafylidis und einer großen Portion Glück bedurfte, um den Führungstreffer der Frankfurter durch Goalgetter Maier zu verhindern.
In der letzten Viertelstunde hatte es den Anschein, als ob sich die beiden Teams bereits mit dem Unentschieden abgefunden hätten. Beide Trainer nutzten das Auswechselkontingent voll aus: Auf Augsburger Seite kam der Japaner Takashi Usami (74. Min. für Philipp Max) zu seinem dritten Einsatz. Die Einwechslungen von Georg Teigl (83. Min. für Jonathan Schmid) und Gojko Kacar (90. Min. für Daniel Baier) waren das einzig Nennenswerte in der Schlussphase dieser Partie, bei der der Augsburger Offensive trotz großer Anstrengungen gegen die zweitbeste Defensive der Liga (und ohne Unterstützung des Schiedsrichtergespanns!) nach Jis Treffer kein weiteres Erfolgserlebnis vergönnt war.
Durch das Unentschieden ist Augsburg im vierten Spiel nacheinander unbesiegt und bleibt auf dem zwölften Rang. Am kommenden Spieltag gastiert Augsburg beim Vorletzten in Hamburg (Samstag, 11. Dezember um 15.30 Uhr), der eben den ersten Saisonsieg in Darmstadt (2:0) bejubeln durfte.
Aufstellung:
Hitz – Verhaegh, Janker, Hinteregger, Stafylidis – Kohr, D. Baier – Schmid, Halil Altintop, Max – Ji
Einwechslungen:
74. Usami für Max
, 83. Teigl für Schmid
, 90. + 1 Kacar für D. Baier