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Sonntag, 24.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Der FCA in Leipzig: Harmlos, glücklos, chancenlos!

Das Spiel am Samstag gegen die insgesamt nicht so erfolgreich wie erhofft gestarteten Schützlinge von Marco Rose wurde für Augsburgs Trainer Jess Thorup zu einer herausfordernden Angelegenheit. Der Mitglieder-Verein scheitert zum sechsten Mal am Retorten-Klub.

Von Peter Bommas

Nach der unglücklichen Heimniederlage gegen Mainz musste Wiedergutmachung ganz oben stehen. Und der FCA beginnt mutig, steht kompakt, RB kommt zunächst nicht durch. Bis zur 11. Minute, da beginnt das langsame Sterben des FCA – Sesko wird nicht richtig attackiert und kann flach unhaltbar für Labrovic ins lange Eck schießen – 1:0 Leipzig. Der FCA geschockt, kommt nicht richtig ins Spiel, RB ist wacher. Nur vier Minuten später Flanke von Raum auf Sesko, der vor Schlotterbeck ins lange Eck einnickt – 2:0. Die FCA-Abwehr in allen Belangen überfordert von der kreativen, schnellen RB-Offensive.

Doch der FCA berappelt sich nochmal, spielt schnell nach vorne, Giannoulis dringt in den Strafraum ein, wird von Geertruida von den Beinen geholt – klarer Elfmeter in der 25. Minute, vom VAR bestätigt – gelingt jetzt die Wende? FCA-Kapitän Gouweleeuw – eigentlich ein sicherer Elfmeterschütze, tritt an, doch sein platzierter aber zu lascher Schuss wird von Gulacsi um den Pfosten gelenkt. Der FCA wirkt danach resigniert, unsortiert ohne Kampfgeist. Deshalb wieder RB im Vorwärtsgang, der FCA läuft nur hinterher und es ist Tormann Labrovic zu verdanken, dass es bei den zwei Gegentoren bleibt, er reagiert einige Male stark, kaschiert die schwache Leistung der Abwehrleute und verhindert weiteren Rückstand. Kurz vor der Halbzeit noch ein Vargas-Solo, das Seiwald durch Festhalten stoppt und dafür zu Recht die gelbe Karte erhält. Halbzeitpfiff.

Beide Teams laufen ohne Veränderungen wieder auf, man hofft auf einen neuen Plan des Trainers wie schon in der vorigen Saison mehrmals gelungen, aber schon nach zwei Minuten verliert Rexhbecaj ein Kopfballduell gegen Lukeka. Der Ball landet beim zu ungenau markierten Xavi, der gedankenschnell auf Openda weiterleitet, der unhaltbar für Labrovic ins linke Ecke einnetzt – 3:0 und wieder eine misslungene Abwehrleistung von Schlotterbeck, Bauer und Co. Leipzig macht das Spiel, der FCA stark unter Druck und in der 57. Minute krachts wieder im FCA-Tor – eine Flanke von Raum an den ersten Pfosten wird von der FCa-Abwehr nicht verhindert, Sesko verpasst zwar, aber der dahinter sträflich frei postierte Xavi schießt rechts unhaltbar für Labrovic ein – 4:0.

Grenzen aufgezeigt

Der FCA wechselt, für den indisponierten Schlotterbeck kommt Matsima, für den alleingelassenen Vargas kommt Moenie. Doch der FCA findet nicht in die Spur, ist heillos überfordert und gerät völlig aus dem Tritt. Thorup wechselt deshalb in der 68. Minute nochmal, Jensen kommt für den hyperaktiven aber total überschätzten Rexhbecaj, Koudossou ersetzt den eigentlich stabilen, aber dieses Mal unglücklich agierenden Wolf. Das Spiel scheint entschieden, RB wechselt in der 75. Minute noch Vermeeren für Haidara und Henrichs für Raum ein, der FCA kann mal durchschnaufen, kommt aber nicht mehr richtig ins Spiel.

In der 78. Minute noch Gelb für den ansonsten ganz ordentlich auftretenden Onyeka und als letzte Hoffnung der junge Dribbler Kabadayi für den überforderten Tietz, der vorne total abgemeldet war. Aber die Leipziger spielen die Restzeit souverän runter, dem FCA wurden sehr schmerzhaft seine Grenzen aufgezeigt und Trainer Thorup steht eine harte Woche bevor, um sein Team vor dem Heimspiel gegen Gladbach wieder aufzurichten und sich Gedanken über alternative Spielideen zu machen. Denn in dieser Form und Zusammensetzung wird es sehr schwer für den FCA da hinten wieder rauszukommen, zumal ringsrum die Mannschaften gekämpft und gepunktet haben!