Bundesliga: FCA verschenkt Auftaktsieg in letzter Sekunde
Der FC Augsburg und Borussia Mönchengladbach trennen sich in der ersten Runde der Fußballbundesliga mit einem 4:4 Unentschieden.
Augsburgs Trainer Enrico Maaßen verändert die Startelf gegenüber der Unterhachinger Pokalelf gleich auf fünf Positionen: Berisha ersetzt den erkrankten Maier, für Pfeiffer (rotgesperrt) kommt Uduokhai in die erste Elf, für Winther, Breithaupt und Colina (alle Bank) spielen Bauer, Rexhbecaj und Pedersen von Beginn an.
Noch nie gelang dem FCA zum Auftakt ein Heimsieg, bisher stehen ein Remis und sechs Niederlagen zu Buche. Die Partie beginnt verhalten. Der FCA wirkt gut sortiert und ist das aktivere Team. Bis zur 13. Minute als nach der ersten Gladbach-Ecke Itakura direkt mit dem Kopf zum 0:1 verwandelt. Rexhbecaj steht nicht richtig und sieht dabei nicht gut aus. Gladbach kann es egal sein: Erste Ecke, erster Abschluss, erstes Tor.
Der FCA wirkt aber nicht geschockt und spielt gefasst weiter. Kommt öfters gefährlich vor das Gladbacher Tor. Doch für die zählbaren Tore sind die Gladbacher zuständig: Uduokhai spielt einen zu gefährlichen Pass in die Mitte, der prompt vom Gladbacher Gegenpressing erobert wird: Weigl schickt Cvancara, der aus sechs Metern von halbrechts ins kurze Eck einnetzt. Zweiter Abschluss, zweites Tor, dabei erhält Gladbach unfreiwillige Assistenz von der FCA-Defensive. Der FCA spielt seit langer Zeit wieder zügig nach vorne und wird zweimal durch schwache Abwehraktionen bestraft. 0:2 nach 27 Minuten!
Aber dem FCA gelingt der schnelle Anschlusstreffer nur zwei Minuten später: Ausgerechnet Elvis Rexhbecaj hämmert den Ball von rechts an der Strafraumgrenze mit links ins kurze Eck (29.).
Obwohl die Augsburger mehr Ballbesitz haben, bleibt das Passspiel instabil – und auch die Abwehr bleibt fahrig. In der 37. Minute verlängert Ngoumous einen Omlin-Abschlag für sich selbst mit dem Kopf und läuft allein auf Dahmen zu und macht ziemlich cool das 1:3 für Gladbach. Augsburgs Innenverteidigung im Tiefschlaf!
Allerdings bleibt das Spiel weiter offen, da Maximilian Bauer postwendend das 2:3 Tor für Augsburg gelingt: Dorsch flankt nach einer Ecke weich auf Demirovic, dessen Kopfballvorlage Bauer am zweiten Pfosten über die Linie bugsiert (41.). Doch damit nicht genug: Kurz vor dem Halbzeitpfiff erhält der FCA nach VAR-Intervention einen berechtigten Foulelfmeter, den Sven Michel humorlos zum 3:3 versenkt.
Ein wildes Spiel mit einem verrückten Halbzeitstand. Die FCA-Abwehr ist nicht eingespielt und agiert auch so.
In der zweiten Halbzeit zeigt sich der FCA besonders nach hinten stabiler und hält auch den Ball kontrollierter in seinen Reihen. Von Minute zu Minute wird der FCA stärker. Als Maaßen den schläfrig wirkenden Berisha durch den wesentlich agileren Beljo ersetzt (58.) steigert sich der FCA zum besseren Team und drängt auf den Sieg, der in greifbare Nähe rückt, da Ruben Vargas die 4:3 Führung erzielt: Der soeben eingewechselte Tietz legt Vargas auf, der aus 13 Metern Borussen-Keeper Omlin durch die Hosenträger schießt (76.). Vier Minuten später hatte Beljo die Entscheidung auf dem Fuß: Schön freigespielt schießt er im Lauf aus dem Winkel, doch mit einem Reflex lenkt Omlin das abgefälschte Leder gerade noch über die Latte.
Der FCA hätte sich den den Sieg längst verdient, doch es kam, wie es kommen musste: Ausgerechnet einer der besten Augsburger, Ruben Vargas leistet sich eine dumme Szene kurz vor dem Abpfiff, die Schiedsrichter Schlager mit einem Elfmeter bestraft: Cvancara tritt an und lässt Dahmen keine Chance (90+7) – 4:4.
Was für ein Auftakt-Spektakel in der erneut ausverkauften WWK Arena. Der FCA zeigte sich im Vergleich zum Pokalspiel vor einer Woche deutlich verbessert und zeigte ein starkes Spiel nach vorne. Durch dicke Böcke in der Defensive blieb den Augsburgern jedoch der erste Heimdreier bei einem Auftaktspiel verwehrt.
Am kommenden Spieltag am Sonntag um 17.30 Uhr steht für den FCA das bayerische Derby beim FC Bayern an.
FC Augsburg: Dahmen – Engels, M. Bauer, Uduokhai, Pedersen – Rexhbecaj, Dorsch, Vargas, Demirovic – M. Berisha, Michel.
Bor. Mönchengladbach: Omlin – Scally, Itakura, Wöber, Netz – Weigl, Neuhaus, Honorat, Plea, Ngoumou – Cvancara.