Bundesliga: Entlastung für den FCA , Wolfsburg feuert Ismael
Nachdem die härteste Konkurrenz im Kampf gegen den Abstieg ihre Spiele verloren hat, darf man den FC Augsburg und Werder Bremen als Gewinner des Spieltags bezeichnen.
Von Siegfried Zagler
Ein echter Verlierer des Spieltages ist Wolfsburgs Trainer Valerien Ismael, der seit heute Abend nicht mehr Cheftrainer der Wölfe ist. Nach der Heimniederlage gegen Bremen zogen die Verantwortlichen des VfL Wolfsburg die Reißleine und stellten Valerien Ismael frei. Ismael hatte erst im Oktober 2016 das Zepter von Dieter Hecking übernommen. Wer neuer Cheftrainer in Wolfsburg wird, steht derzeit noch nicht fest. Der FC Augsburg könnte jedenfalls eine Menge Geld sparen, kämen die VfL-Verantwortlichen auf die Idee, dass den Wölfen ein gewisser Dirk Schuster weiterhelfen könnte.
Große Sieger des Spieltages sind die Bremer und die Augsburger. Beide Klubs gewannen ihre Auswärtsspiele bei Mitabstiegskandidaten. Bremen konnte mit einem glücklichen Sieg in Wolfsburg den Relegationsplatz mit dem HSV tauschen, der in München mit 0:8 unterging. Der FCA gewann nach einem Spiel auf unterem Zweitliganiveau in Darmstadt mit 2:1. – Ingolstadt verlor heute zu Hause gegen Gladbach mit 0:2 und im heutigen Abendspiel kam Schalke gegen Hoffenheim über ein 1:1-Unentschieden nicht hinaus.
Gut zwei Drittel der Saison sind gespielt und bevor es für den FCA auf eine schwierige Zielgerade geht, hat er sich gegenüber Darmstadt und Ingolstadt ein Polster angelegt, das für die restlichen zwölf Spiele ausreichen sollte, eben diese beiden Vereine auf Distanz zu halten. Ehe es am 27. Spieltag zu Hause gegen Ingolstadt geht, müssen die Augsburger gegen Leipzig (H), Schalke (A), Freiburg (H) und Bayern (A) antreten. Drei Punkte aus dem Vorprogramm und ein Sieg gegen Ingolstadt, und dem FCA würde zum sicheren Ufer nur noch ein Ruderschlag fehlen.
Mit 13 Punkten aus acht Spielen liegt Augsburgs Trainer Manuel Baum gegenüber Dirk Schuster (14 Punkte aus 14 Spielen) ohnehin gut im Rennen. Doch nun soll es im Laufe dieser Woche darum gehen, sich gegen bärenstarke Leipziger gut vorzubereiten.
Damit sind auch die Augsburger Ultras gemeint, die sich zum Beispiel als erwachsene Bürger einer Friedensstadt begreifen könnten. Schließlich haben beide Klubs gemeinsam, dass sie ohne die Investitionen von zwei schrulligen Millionären auf dem Radar des Profifußballs nicht erschienen wären.
Es wäre jedenfalls wohltuend, wenn das Augsburger Publikum – nach den primitiven Auswüchsen in Dortmund und anderswo – die jungen Spieler von RB Leipzig mit Willkommens-Spruchbändern begrüßen würde.