DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Dienstag, 29.04.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Bürgerbegehren Maximilianstraße: Gribl bezieht Stellung

In einer Pressekonferenz am Donnerstag äußerte sich OB Kurt Gribl zum Bürgerbegehren „Sanierung Maximilianstraße“, das diese Woche initiiert wurde.

„Wir haben unsere Zielvorstellung, eine Gruppierung von Bürgern hat eine etwas andere“, kommentierte OB Kurt Gribl den Start des Bürgerbegehrens „Sanierung Maximilianstraße“. Das Begehren ist für den OB „weder eine Überraschung noch ein ernsthaftes Problem“. Man sei Dialogpartner und nicht Gegner und könne diskutieren „wie anständige Leute“. Für Gribl sind die Ziele von Stadt und Bürgerbegehren zunächst deckungsgleich: die weitgehende Verkehrsberuhigung der Hallstraße, eine Straßenbahnlinie in der Maxstraße. Im Zielkorridor stimme man überein. Unterschiedliche Auffassungen gibt es nur über den Weg dorthin.

Einen Beschluss zur Umsetzung bis 2012 – wie im Bürgerbegehren gefordert – könne man natürlich fassen. Das wäre nach Gribls Ansicht aber mit einem „gewissen Maß an Überheblichkeit“ verbunden. Die Haushaltslage 2009 sei bekannt, 2010 werde noch „grausamer“, erst für 2011 sehe er Licht am Horizont, so Gribl. Es sei deshalb unrealistisch, 2012 fertig zu sein. Gribl sieht 2013 für die Umsetzung der Maxstraßensanierung. Zur Hallstraße werde man keine Aussage von ihm bekommen, dass sie gesperrt wird. So etwas vorwegzunehmen wäre „sehr mutig“. Erst müsse aufgezeigt sein, dass das Gesamtverkehrssystem funktioniere. „Funktioniert es, habe ich keine Probleme damit, wenn die Sperrung der Hallstraße kommt“.

„75 Prozent der Anwohner wollen nicht wegziehen“

Eine klare Aussage traf der OB zum künftigen Charakter der Maxstraße. Er wolle „kein Museum oder eine Oase der Ästhetik, in der sich niemand bewegen darf“. Die Maxstraße lebe von jungen Leuten und werde nur dann das schlagende Herz Augsburgs sein, wenn man sie nicht zur Abstellkammer macht.

Das kürzlich veröffentlichte Umfrageergebnis, dass sich 25 Prozent der Anwohner mit dem Gedanken eines Wegzugs aus der Maxstraße tragen, kommentierte Gribl so: „Das heißt auch, dass 75 Prozent nicht wegziehen wollen“. Sein Ziel sei es, die Maxstraße so zu gestalten, dass junge Menschen dort zuhause sind und dass das gleichzeitig verträglich für alle anderen ist. In Bezug auf die beschlossenen Ordnungsmaßnahmen wünscht sich Gribl positives Denken. Diese dürfe man nicht als Aktion gegen junge Leute verstehen, sondern als Chance, nicht zur Sperrzeitverlängerung greifen zu müssen.

» Bürgerbegehren Maximilianstraße: Die Frage ist formuliert