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Ausschuss „FIFA Frauen-WM 2011“ nimmt Arbeit auf

Gestern kam der Ausschuss FIFA Frauen-WM 2011 des Augsburger Stadtrats zu seiner ersten Sitzung zusammen. „Mr. Frauenfußball“ Bernhard Rotter erstattete dem 12-köpfigen Gremium einen umfangreichen Sachstandsbericht.

Der bisher wichtigste Termin sei der Besuch der 25-köpfigen FIFA-Delegation am 31. März gewesen, erklärte Bernhard Rotter, bei dem in Augsburg alle Fäden zur Frauen-WM 2011 zusammenlaufen. Bei einer Stadionsbesichtigung seien die FIFA-Standards festgelegt worden. Auch die Trainingsplätze wurden besichtigt. Die Sportanlage Göggingen fiel dabei durchs Raster der FIFA: die Zufahrt war für Mannschaftsbusse ungeeignet. Als Ersatztrainingsort wird jetzt die Rosenau ins Auge gefasst.

Erfolgreich abgeschlossen ist der Logo-Wettbewerb zur WM. Vier Agenturen hatten Vorschläge abgegeben. Aus urheberrechtlichen Gründen bleibt das Logo aber bis 18. Juni unter Verschluss, erst dann soll es feierlich im Fürstenzimmer des Rathauses präsentiert werden. Derzeit arbeiten acht Agenturen an den sog. „Host City“-Postern, mit denen sich Augsburg zur WM werbemäßig präsentieren wird. Ab August beginnt die Bewerbungsmöglichkeit für insgesamt 500 Volunteers für die U20- und die Frauen-WM. Volunteers sind freiwillige ehrenamtliche Helfer, sie sollen während der WM in Augsburg das 25-köpfige Vor-Ort-Team des FIFA-Organisationskommitees unterstützen.

Ringen um Zuschüsse vom Freistaat

Wenig Erfreuliches konnte Bernhard Rotter zur Zuschuss-Situation um die Frauen-WM berichten. Stand der Dinge ist, dass OB Gribls Bitte um Zuschüsse des Freistaats Bayern von Ministerpräsident Seehofer abgeschlagen wurde, unter Hinweis auf die 5 Millionen Zuschüsse, die bereits für die impuls arena geflossen seien. Sportreferent Peter Grab will allerdings noch einmal nachfassen. Die WM-Standorte in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg erhalten nämlich Landeszuschüsse über Kultur- und Tourismusfördertöpfe.

Inzwischen stehen auch die Spieltermine zur Frauen-WM 2011 fest. In Augsburg wird am 29. Juni und am 2., 5. und 10. Juli gespielt. Das letzte Spiel ist eine Viertelfinalbegegnung. Die deutsche Mannschaft wird in Augsburg allerdings nicht auflaufen.

impuls arena muss nachgerüstet werden

Im zweiten Teil der Sitzung ging es noch einmal um die Finanzen. Um den FIFA-Standard zu erfüllen, muss die impuls arena nachgerüstet werden. Gefordert wird von der FIFA der Einbau von zwei Fernsehstudios und eine 250 qm große „Mixed Zone“ in der Minus-Eins-Ebene. Die Mixed Zone liegt auf dem Weg vom Spielfeld in die Kabinen der Spielerinnen. Dort sollen kurze Interviews geführt werden. Der Umfang der zusätzlichen Arbeiten ist noch unklar und nicht ausgepreist. Der Ausschuss genehmigte trotzdem einstimmig – vorbehaltlich der sachlichen Prüfung und der Prüfung günstigerer Alternativen – 390.000 Euro an Mitteln. Insgesamt stehen für die Nachrüstung der impuls arena 480.000 Euro im städtischen Haushalt 2009 zur Verfügung.

Für die gesamte WM rechnet die Stadt mit 6,4 Millionen Euro an Kosten. Diese Zahl war im Herbst dem Stadtrat in einer ersten groben und ungeschönten Auflistung vorgestellt worden. Bernhard Rotter geht jedoch davon aus, dass die Summe nicht erreicht wird. Dresden, das derzeit ein Stadion gleicher Größe baut (26.000 Plätze), geht von 5,5 Millionen WM-Kosten aus, davon allein 1,5 Millionen für die Nachrüstung des Stadions auf FIFA-Standard. Nur Frankfurt rechnet mit höheren Ausgaben. Rund zehn Millionen lässt man sich dort die Fußball-Frauen-WM 2011 kosten.

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