DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Montag, 03.03.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Anmerkungen zum FCA

In düsteren Zeiten hilft der Fußball ein wenig. Die Tristesse des Lockdowns wird besonders für die Anhänger des FC Augsburgs erträglicher, wenn man nach acht Spieltagen die sportliche Bilanz des FCA bewertet. 

Von Siegfried Zagler

Zunächst soll festgestellt werden, dass die Augsburger bereits gegen sechs von den sieben Mannschaften gespielt haben, die in der aktuellen Tabelle Platz 1 bis 7 belegen (Union, Dortmund, Wolfsburg, Leipzig, Leverkusen, Gladbach). Dabei erreichte der FCA zwei Siege und zwei Unentschieden. Gegen hinter dem FCA liegende Mannschaften gab es nur zwei Begegnungen (Mainz, Hertha) und dabei einen Sieg und eine Niederlage. Sollte der FCA den aktuellen Punkteschnitt halten (11 Pkt. aus 8 Spielen), käme er am Ende aufgerundet auf 47 Punkte. Zur Erinnerung: Mit 49 Punkten qualifizierte sich der FCA vor einigen Jahren für die Europa League.

Sollte der FC Augsburg gegen die kommenden Gegner (Freiburg, Hoffenheim, Schalke, Bielefeld, Frankfurt, Köln, Stuttgart, Bremen und Bayern) achtmal eine Siegchance von 50% + x haben, dann darf man für die Hinrunde mit insgesamt 23 bis 25 Punkten rechnen. – Gewiss, wir reden über Fußball, weshalb man nicht vergessen darf, dass Eintracht Frankfurt einst mit 26 Punkten zur Saisonhalbzeit noch abstieg.

Doch die Art und Weise, wie der FCA bisher aufgetreten ist, lässt schließen, dass die Augsburger diese Saison stark genug sind, um nicht ängstlich nach unten schauen zu müssen. Heuer muss der FCA nach oben streben! Bleibt Schlüsselspieler Caligiuri gesund, der gesamte Kader von Verletzungsmiseren verschont, kommt Richter wieder in Form, bleibt die Innenverteidigung weiter stabil und stellt sich das Pärchen Niederlechner/Finnbogason besser aufeinander ein, dann wäre der FCA in dieser Saison zum dritten Mal in seiner 10-jährigen Bundesligageschichte Anwärter auf das erste Drittel der Tabelle. Dies sollte man der Mannschaft abverlangen. Es ist an der Zeit, den FCA größer zu denken.

Viel wichtiger als der sportliche Wettbewerb ist allerdings der Kampf gegen die Corona-Pandemie. So lange es „Geisterspiele“ und geschlossene Museen gibt, befindet sich die Welt in Schieflage. Ausverkaufte Zuschauerränge und gut gefüllte Restaurants sind zu einer Hoffnung geworden, zu einem Symbol des Sieges gegen COVID-19.

Am 22. Mai 2021 ist der 34. Spieltag dieser für den FCA so vielversprechenden Saison. An diesem Tag spielt der FCA gegen Bayern München in der Allianz-Arena. Möglicherweise das letzte Geisterspiel. Doch man darf auch das „Prinzip Hoffnung“ pflegen, also darauf hoffen, dass das Virus verschwindet, der rote Schwimmreifen voll ist und der FCA um den Einzug in die Europa League kämpft.