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Donnerstag, 11.09.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

... AUSGELEUCHTET

Wird Florian Freund Augsburgs neuer Oberbürgermeister?

Das konservative Lager verliert stetig an die AfD, die Grünen sind seit zwei Jahren in einem hart­näckigen Abwärts­trend. Beides mindert die Aussichten der schwarz-grünen Stadtregierung, ihr Wahl­ergebnis von 2020 mit 34 von 60 Sitzen zu halten. Aber reicht es für einen Wechsel? Und wird SPD-Kandidat Florian Freund Augsburgs neuer OB?

Ausgeleuchtet:

Florian Freund (SPD) hat realistische Chancen, Augsburgs neuer OB zu werden und Eva Weber (CSU) abzulösen.



En détail:

Die folgende Tabelle geht von der bisherigen Sitz­verteilung aus und verwendet das Augsburger Ergebnis der Bundes­tags­wahl 2025 als Trend und Projektion.

Gegen die SPD kann niemand regieren

Die AfD wird Sitze aus dem konserva­tiven Lager gewinnen; grüne Sitze werden an DIE LINKE gehen. Das Ergebnis der Kommunal­wahl 2026 in Augsburg könnte so aussehen:

Zweier-Koalitionen sind nicht mehr möglich. Will Eva Weber nicht die AfD ins Boot holen, kommt es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen zwei Koalitionen: einer aus CSU, SPD und „mitte.augsburg“ und einer „Regenbogen“-Koalition. Die SPD – als einzige Partei, die in beiden Varianten dabei ist – entscheidet, welche Koalition angestrebt wird; sie wird immer mitregieren.

Stichwahl entscheidet

Florian Freund selbst hat beste Chancen, als OB-Kandidat das über­regional belastete Ergebnis seiner Partei zu toppen, die grüne Bürger­meisterin Martina Wild zu über­holen und gegen Eva Weber in die Stichwahl zu kommen.

Auch ohne steuerfinanziertes Social-Media-Team ist seine realpolitische, vorwärts gewandte Oppo­sitions­stimme als SPD-Fraktions­chef stets wahr­nehmbar, während bei Martina Wild Abnutzungs­erschei­nungen unüber­sehbar sind.

Zwischen der OB-Stichwahl und der Kommunal­wahl liegen zwei wertvolle Wochen Zeit. Gelingt es da Florian Freund, die Option einer Regenbogen-Regierung nach dem Vorbild von Alt-OB Paul Wengert ansprechend zu kommu­nizieren, besteht die aus­ge­zeichnete Möglich­keit, Eva Weber als Ober­bürger­meisterin abzu­lösen und – einschließ­lich seiner OB-Stimme – eine Regierungs­mehrheit zu bilden.