... AUSGELEUCHTET
Wird Florian Freund Augsburgs neuer Oberbürgermeister?
Das konservative Lager verliert stetig an die AfD, die Grünen sind seit zwei Jahren in einem hartnäckigen Abwärtstrend. Beides mindert die Aussichten der schwarz-grünen Stadtregierung, ihr Wahlergebnis von 2020 mit 34 von 60 Sitzen zu halten. Aber reicht es für einen Wechsel? Und wird SPD-Kandidat Florian Freund Augsburgs neuer OB?
Ausgeleuchtet:
Florian Freund (SPD) hat realistische Chancen, Augsburgs neuer OB zu werden und Eva Weber (CSU) abzulösen.
En détail:
Die folgende Tabelle geht von der bisherigen Sitzverteilung aus und verwendet das Augsburger Ergebnis der Bundestagswahl 2025 als Trend und Projektion.
Gegen die SPD kann niemand regieren
Die AfD wird Sitze aus dem konservativen Lager gewinnen; grüne Sitze werden an DIE LINKE gehen. Das Ergebnis der Kommunalwahl 2026 in Augsburg könnte so aussehen:
Zweier-Koalitionen sind nicht mehr möglich. Will Eva Weber nicht die AfD ins Boot holen, kommt es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen zwei Koalitionen: einer aus CSU, SPD und „mitte.augsburg“ und einer „Regenbogen“-Koalition. Die SPD – als einzige Partei, die in beiden Varianten dabei ist – entscheidet, welche Koalition angestrebt wird; sie wird immer mitregieren.
Stichwahl entscheidet
Florian Freund selbst hat beste Chancen, als OB-Kandidat das überregional belastete Ergebnis seiner Partei zu toppen, die grüne Bürgermeisterin Martina Wild zu überholen und gegen Eva Weber in die Stichwahl zu kommen.
Auch ohne steuerfinanziertes Social-Media-Team ist seine realpolitische, vorwärts gewandte Oppositionsstimme als SPD-Fraktionschef stets wahrnehmbar, während bei Martina Wild Abnutzungserscheinungen unübersehbar sind.
Zwischen der OB-Stichwahl und der Kommunalwahl liegen zwei wertvolle Wochen Zeit. Gelingt es da Florian Freund, die Option einer Regenbogen-Regierung nach dem Vorbild von Alt-OB Paul Wengert ansprechend zu kommunizieren, besteht die ausgezeichnete Möglichkeit, Eva Weber als Oberbürgermeisterin abzulösen und – einschließlich seiner OB-Stimme – eine Regierungsmehrheit zu bilden.