Maxstraße: Linke begründen ablehnende Haltung zum Umbau
Gegen nur zwei Stimmen hat der Augsburger Stadtrat am 28. Juli den Bebauungsplan Nr. 470 “Beiderseits der Maximilianstraße” beschlossen – nach jahrelangem zähem Ringen um die künftige Gestaltung der Prachtstraße. Gestern fassten die beiden Stadträte der Linken ihre Ablehnungsgründe in einer Medienerklärung zusammen.
Bebauungsplan 470: Gestaltungskonzept Teilbereich Ulrichsplatz
Alexander Süßmair und Benjamin Clamroth begrüßen den „im Grunde überfälligen Umbau“ der Maximilianstraße zwar grundsätzlich. Allerdings sei der vorgelegte Bebauungsplan alles andere als entscheidungsreif gewesen. „Überstürzt, unausgewogen, im Detail unklar, unabsehbare Kosten“: Dies sind kurz zusammengefasst die Bedenken der beiden Linken Stadträte.
Mehrkosten durch Bauen in Etappen befürchtet
Kritisiert wird die Zeitgleichheit mit dem Umbau des Königsplatzes. Das Ausweichen von Fußgängern und Radlern in die Maxstraße werde so erschwert. Auch technische Bedenken äußern die Linken: Da die Verbreiterung und der Ausbau der Gehwege nicht zeitgleich mit dem Ausbau der Straße laufe, seien Anpassungen an der Schnittstelle von Gehweg und Strasse notwendig, um das Ablaufen des Wassers zu ermöglichen. Außerdem werde die Gesamtmaßnahme durch die Streckung auf einen Zeitraum von mehreren Jahren „sehr wahrscheinlich deutlich teurer“ und sei „eine Zumutung“ für Anwohner und Geschäftsleute. Der Projektbeschluss sieht den Ausbau der Gehwege in drei Stufen in den Jahren 2011, 2012 und 2013 vor. Die Fahrbahn soll erst 2014 – nach Fertigstellung des Königsplatzes – angegangen werden.
Völlig unklar sei derzeit, ob und wie die „für den Verkehr in der ganzen Altstadt entscheidende“ Verkehrsberuhigung der Hallstrasse umgesetzt werde, so die Linken weiter. Auch stehe in den Sternen, „ob und wie eine Straßenbahn kommen wird“. Und letztlich könne die Stadtverwaltung die Kostenentwicklung nicht genau einschätzen, wie sie selbst einräume. Deshalb sei auch unklar, in welchem Ausmaß die Gesamtmaßnahme förderfähig ist. „Mit einem Wort: Jahrzehntelange Untätigkeit jetzt durch planlos wirkende Hektik zu ersetzen, wird der Altstadt nicht gut tun“, so das gestrige Fazit von Süßmair und Clamroth.