Gesellschaft
Kooperation im Kiez – Ein Projekt, das Schule machen sollte
Auch wenn Partizipation inzwischen Konjunktur hat und von Parteien wie Institutionen gerade bei umstrittenen Projekten als Legitimation herhalten muss, gibt es sie noch, die Bottom-up Projekte, die an der Basis entstehen und von der Basis und für die Basis durchgeführt werden.
Von Udo Legner
Ein solches Bottom-up Projekt ging am letzten Freitag im Augsburger Rathaus zu Ende, während ein anderes im Stadtteil Oberhausen gerade seinen Anfang nahm. Die Rede ist zum einen von der Anne Frank-Wanderausstellung – die DAZ berichtete – durch die Schulklassen von gleichaltrigen Peer Guides geführt wurden und zur zeitgemäßer Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur angeregt wurden. Zum anderen geht es um das Projekt „Kooperation im Kiez“, das im Schulterschluss zwischen dem neuen Augsburger Integrationsbeirats und der Löweneckschule in Oberhausen entstand und realisiert wurde.
Auf dem Stundenplan: Motivation zu freiwilligem Engagement
Der Stundenplan war an diesem Freitag für alle Jahrgangsstufe derselbe: Schülerinnen und Schüler erhielten Einblicke in die Arbeit von Institutionen und Organisationen, in denen ehrenamtliches Engagement gefragt ist. Die Liste der an diesem Projekt beteiligten Institutionen verweist auf das gute Netzwerk der Projekt-Initiatoren, das nach dem gelungenen Auftakt im nächsten Schuljahr auf weitere Schulen ausgeweitet werden soll. Neben der Löweneckschule, an der sich unter anderem die Augsburger Medienstelle mit der Aktion Light Painting wie die Polizei präsentierten, stand die „oase – Freisportanlage Oberhausen“ im Zentrum des Geschehens.
Dort stellten nicht nur der dort heimische Stadtjugendrings seine Angebote und Aktivitäten vor, sondern auch die Freiwillige Feuerwehr Oberhausen, die Organisation Greenpeace mit der Mitmach-Aktion Ökologie, das Junge Theater mit dem Spiel Zappenduster, die Werkstatt Solidarische Welt mit einer Einführung in den Fairen Handel. Zudem gab es für die Schülergruppen Spiel-Angebote und Mitmach-Aktionen, die von einem Yoga Schnupperkurs bis zu Capoeira Kampftanz reichten. Die letzte Schulwoche wird von den sämtlichen an diesem Projekt beteiligten Akteuren zur Evaluation genutzt, was der Fortsetzung dieses Pilotprojekt im nächsten Schuljahr zugute kommen soll.