Die Angst des Schützen beim Elfmeter: FCA scheidet in Bochum nach Elfmeterschießen aus
Der FCA bleibt auch im DFB-Pokal ohne Erfolgserlebnis und scheidet gegen Bochum aus. Es gab kein Abtasten, das Spiel ging durchgehend rauf und runter. Dies gilt für alle Phasen der 120 Minuten im Bochumer Vonovia Ruhrstadion vor 15.220 Zuschauern.
Die Bochumer starten mit Dampf, doch bereits in der 8. Minute hat Augsburgs André Hahn eine Großchance: Nach einer Ecke bringt er den Ball am zweiten Pfosten aus kurzer Distanz aufs Tor und zwingt Bochums Keeper zu einer Glanzparade.
Die erste Ecke der Bochumer sollte dem Bundesligaaufsteiger die Führung bringen: Stafylidis spielt kurz auf den entgegenkommenden Holtmann, der zurück auf Stafylidis prallen lässt, der Grieche zirkelt den Ball scharf auf den zweiten Pfosten, wo Milos Pantovic völlig frei das Leder aus kurzer Distanz in die Maschen drückt (12.).
Danach findet der FCA besser ins Spiel, das viel Tempo und Kampf birgt, aber spielerisch über Zweitliga-Niveau nicht hinauskommt. Die Führung des VfL Bochum zur Halbzeit geht in Ordnung, da die Bochumer agiler und willensstärker als der FCA agierten.
In der zweiten Halbzeit scheint ab der 53. Minute alles verloren, Pantovic wird nicht angegriffen, Strobl trabt wie üblich hinterher, Oxford geht zu spät auf den Ball, Pantovic hat alle Zeit der Welt, um zum 2:0 abzuschließen. Doch wenig später nach einem Maier-Freistoß macht Oxford seinen Fehler wieder wett, er verwandelt direkt mit dem Kopf zum Anschlusstreffer. Zwei Minuten später gleicht der FCA sogar aus: Gouweleeuw passt nach innen, wo Zeqiri in abseitsverdächtiger Position das Spielgerät gerade noch so unter Kontrolle bekommt. Seinen Drehschuss kann Esser noch parieren, aber Vargas staubt aus 40 Zentimetern zum 2:2 ab. Fünf Minuten vorher schien der FCA erneut unterzugehen, doch nun lebt er wieder und spielt mit Bochum auf Augenhöhe ein packendes Pokalspiel mit Torchancen hüben wie drüben.
Nach 120 unterhaltsamen Minuten verliert der FCA nach vier souverän verwandelten Elfmetern (Gouweleeuw, Finnbogason, Strobl, Gregoritsch), weil Arne Maier die Nerven versagen und er über das Tor holzt. Danach tritt Torhüter-Joker Manuel Riemann an, der in der 118. Minute fürs Elfmeterschießen eingewechselt wurde, und verwandelt zur Bochumer Glückseligkeit.
Aus Augsburger Sicht ist zu sagen, dass der FCA durch zwei schwere Abwehr-Böcke ins Hintertreffen geriet, um mit einem Doppelschlag aus Standard-Situationen heraus wieder ins Spiel zurück zu finden. Gikiewizc hätte zum Helden avancieren können, hätte er den haltbaren Elfer von Blum gehalten. Mit Bielfeld, Bochum und möglicherweise mit Fürth kann der FCA auf Augenhöhe mithalten, so der aktuelle Erkenntnisstand der laufenden Saison. Jenseits aller Ironie ist festzuhalten, dass jeder Gegner der Augsburger bisher den Eindruck hinterließ, den Sieg mehr zu wollen, als die Kicker des FC Augsburg.
Am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) empfängt der FCA zum 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga den VfB Stuttgart.