10 Jahre nach der Flut: Leben mit der Wertach
Die Arbeitsgemeinschaft Pferseer Vereine und Organisationen (AGP) erinnert heute mit einer Informationsveranstaltung an die Pfingstflut, die sich am 23. Mai zum zehnten Mal jährt.
SPD-Stadträtin Annelies Haaser-Schwalm, Vorsitzende der AGP, erläutert den Sinn der Veranstaltung anlässlich des Pfingsthochwassers von 1999: „Wir wollen den Jahrestag zu einer breit gefächerten Information nutzen. Auch wenn seit dem denkwürdigen Ereignis viel für den Hochwasserschutz getan wurde, noch ist der Abschnitt zwischen dem Gögginger Wehr und dem Lokalbahnsteg nicht hochwassersicher ausgebaut. Da in den letzten Jahren viele Bürgerinnen und Bürger nach Pfersee gezogen sind, welche sich die damaligen Naturgewalten gar nicht vorstellen können, wollen wir auch diese Neubürger dahingehend sensibilisieren, welch große Bedeutung der Hochwasserschutz für unseren Stadtteil hat.“
Viele Einwohner Pfersees mussten 1999 große Schäden an Hab und Gut hinnehmen. Wie durch ein Wunder kamen jedoch keine Menschen durch die Wassserflut zu Schaden. Aus diesem Grund werden Frau Pfarrerin Stephanie Fessler von der Gemeinde St. Paul und Stadtpfarrer Monsignore Franz Götz von Herz-Jesu die Infoveranstaltung am Samstag um 15 Uhr mit einer ökumenischen Andacht beim Pferseer Feuerwehrhaus eröffnen.
Feuerwehr ist heute besser gerüstet als damals
Anschließend besteht für die Besucher Gelegenheit, Einrichtungen und Gerätschaften kennen zu lernen, welche den Feuerwehren zur Abwehr von Hochwassergefahren zur Verfügung stehen. Dazu Gabriel Häusler, Kommandant der FFW Pfersee: „Wir werden im Hof des Gerätehauses einige Meter des mobilen Hochwasserschutzdeiches aufbauen, der im Ernstfall zum Einsatz kommen kann.“ Michael Böving, Vorsitzender der Pferseer Floriansjünger: „Die damalige Naturkatastrophe ist für uns kein Grund zu einer Feier. Wir wollen aber demonstrieren,dass auch die Feuerwehren und damit die Stadt Augsburg bei einem Hochwasser, das hoffentlich nie wieder eintritt, besser gerüstet als damals sind. Uns geht es an diesem Tag vorrangig um die Information der Bürger, für eine kleine Erfrischung und einen Imbiss ist aber auch gesorgt.“
Alexander Meyer von der Bürgeraktion Pfersee Schlössle e.V. hat einige Plakate mit eindrucksvollen Bildern von der damaligen Flut vorbereitet und im Gerätehaus werden auch Filmausschnitte gezeigt, die von den Bürgern damals gemacht wurden.
Vortrag „Wertach Vital“ vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth
Um 18.45 Uhr sind die Bürger in den Pfarrsaal von Herz-Jesu zu dem Vortrag „Wertach Vital“ mit dem ltd. Baudirektor Wolfgang Schilling geladen. Der Leiter des Wirtschaftsamtes Donauwörth wird dabei die fertig gestellten Wasserbaumaßnahmen an der Wertach ebenso vorstellen wie die noch ausstehenden Bauabschnitte. Dazu Dietmar Egger, Vorsitzender der Bürgeraktion Pfersee zur gelungenen Kombination aus Renaturierung und Hochwasserschutz: „Die Abschnitte der Wertach, bei denen das frühere Betonkorsett einer naturnahen Ufergestaltung weichen musste, bieten heute eine attraktive Naherholungszone und dienen gleichzeitig dem Hochwasserschutz. Mit der konsequenten Einbindung der Betroffenen hat das Wasserwirtschaftsamt hier zudem echte Bürgernähe gezeigt.“
Eine Bitte haben die Veranstalter an die Besucher: Diese sollten möglichst zu Fuß oder mit dem Rad zum Gerätehaus an der Gollwitzer Straße kommen, da weder im Hof der Feuerwehr noch in den umliegenden Straßen Parkmöglichkeiten bestehen.
Renaturierte Wertach – Foto: Stefan Steinhagen (zum Vergrößern anklicken)