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Dienstag, 23.07.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Zwei gegen die “Viererbande”

Die Atmosphäre stimmte: Biergartentische für 200 Personen, Brezeln, Bier und Blasmusik, zum Ausklang gemeinsames Absingen der Bayernhymne. Nur das Wetter wollte nicht so recht mitspielen bei der Wahlkundgebung der CSU auf dem Augsburger Rathausplatz.

Erwin Huber heizt ein  (Bild: ta)

Erwin Huber heizt ein (Bild: ta)


Trotz nasskalter Witterung hielten 500 Zuschauer zwei Stunden lang durch, um die Reden von CSU-Chef Erwin Huber und Ministerpräsident Günther Beckstein zu hören. Huber ließ keinen Zweifel daran aufkommen, wer für Bayern die erste Wahl sei: nicht die “Filialen Berliner Parteien, sondern die CSU, die hier zuhause ist”. Die Pfiffe und “Lüge-Lüge”-Rufe junger Protestler konterte er mit einem Fingerzeig auf die Bildungspolitik: “Dass wir noch bessere Schulen brauchen das sehen Sie an den Teilnehmern dieser Veranstaltung”.

Beckstein begann seine Rede mit Lokalbezug. “Augsburg ist uns nicht nur lieb sondern auch sehr teuer”, so sein Hinweis auf eine Serie “guter Entscheidungen für Augsburg”. Augsburg müsse unbedingt als qualifizierte Messestadt erhalten bleiben. Die CSU werde sich auch für einen schnellstmöglichen Ausbau der A8 Richtung Ulm einsetzen. Anschließend verwies der Ministerpräsident auf eine Reihe von Politikfeldern, in denen Bayern bundesweit an der Spitze liege: Arbeitsmarktsituation, Mittelstandsförderung, Innovation, Familienpolitik, innere Sicherheit.

Videotafel vor Augsburger Kulisse: Günther Beckstein

Videotafel vor Augsburger Kulisse: Günther Beckstein (Bild: bs)


Die Auseinandersetzung mit den politischen Gegnern kam nicht zu kurz. Linke, SPD, FDP und Freie Wähler bekamen ihr Fett weg. Besonders harsch ging Beckstein mit den Grünen ins Gericht: deren Umweltschutz sei ideologisch geprägt und richte sich gegen die Bauern. Ein Grashalm sei den Grünen mehr wert als der Mensch. Betroffen mache ihn der Beschluss der Grünen, Kreuze aus den Klassenzimmern verbannen zu wollen. Für die Aktion, “den Namen Gottes für ein Wahlplakat zu missbrauchen”, habe er nur Verachtung übrig. Beckstein schloss mit einer deutlichen Absage an “Multikulti”, bemühte statt dessen den Begriff Leitkultur. Die CSU sehe er als Stimme der Wertkonservativen: “Wir brauchen den aufgeklärten Patriotismus”.