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Freitag, 22.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Zeit für den Hauptbahnhof

Ganz unter dem Eindruck des Begriffes „Zeit“ stand am vergangenen Mittwoch die Pressekonferenz zum lang ersehnten Start des Bahnhofsumbaues.

Nahmen sich Zeit für die Vorstellung des Bahnhofsprojekts (v.l.): StaWA-Gesamtprojektleiter Martin Müller, OB Kurt Gribl, Stadtwerkechef Norbert Walter und Tobias Harms, Leiter des Fahrbetriebs der Stadtwerke

Der Termin fand im Nebenzimmer der Bahnhofsgaststätte Brauhaus 1516 statt, dessen Wände mit zahlreichen Sinnsprüchen rund um die Zeit geschmückt sind. „Warte nie, bis Du Zeit hast“ lautet einer davon, passend zu den einleitenden Worten von OB Kurt Gribl: „Wir nützen die Zeit, die uns der Umbau des Königsplatzes beschert“. Gemeint war das Zeitfenster, in dem wegen des Kö-Umbaues sowieso keine Straßenbahn Richtung Pfersee fahren kann. Dieses nutzen die Stadtwerke jetzt, um den Bauabschnitt Ost des gut 100 Millionen teuren Bahnhofsprojekts vorzuziehen: In der Halderstraße wird in den nächsten Tagen mit dem Tunnelmund und der Rampe für die unterirdische Tramtrasse begonnen, die im Endausbau den gesamten Hauptbahnhof unterquert.

Alles braucht seine Zeit: Fertigstellung Mai 2019

Hier wird bald ein 120 Meter langes Loch für den Tramtunnel entstehen: Blick in die Halderstraße Richtung Kö

Hier wird bald ein 120 Meter langes Loch für den Tramtunnel entstehen: Blick in die Halderstraße Richtung Kö


„Ein historischer Moment“ für die Stadt Augsburg sei der unmittelbar bevorstehende Baubeginn, so Gribl weiter. In der ersten Augusthälfte ist das Einrichten der Baustelle geplant, Umleitungen für den Bus- und PKW-Verkehr sollen bis 20. August eingerichtet sein. Anfang September soll dann das erste Loch gegraben werden, zunächst für die Verlegung eines gewaltigen Abwasserkanals, der dem Tunnel im Weg liegt. Ende 2013, mit Fertigstellung des Königsplatzes, soll der Baubereich Ost so weit abgeschlossen sein, dass der gewohnte Betrieb der Straßenbahn zum Bahnhof und in den Augsburger Westen wieder aufgenommen werden kann.

Der Gesamtumbau des Bahnhofs wird sich allerdings bis Mitte 2019 hinziehen: „Alles braucht seine Zeit, auch die Eile„, so der Sinnspruch über den Köpfen von Kurt Gribl und Stadtwerkechef Norbert Walter, den der OB mit den Worten „Ein solches Projekt kann nicht in einer Legislatur erdacht und vollzogen werden“ aufnahm. Nach Erläuterung des Gesamtprojekts durch die anwesenden Experten der Stadtwerke erfüllte sich mit einem Weißwurstessen auf Kosten des Brauhauses auch der letzte Sinnspruch an der Gaststättenwand: „Brotzeit ist die schönste Zeit„.

 

» Plan Bauphasen und Baubereiche (Quelle: projekt-augsburg-city.de)