Wie sich Klimaschutz rechnet
Am Montag treffen sich Delegierte aus 190 Ländern in Kopenhagen, um Maßnahmen zum Klimaschutz zu diskutieren. Die Bundesregierung tut bereits heute etwas und fördert Bauwillige, die in erneuerbare Energien und damit in den Klimaschutz investieren wollen. Rechtsanwalt Michael Strehle erläuterte am 17. November im Café Sowieso die Fördermöglichkeiten.
Was wird gefördert und wie? Wer wird gefördert und wie muss man seinen Antrag stellen? Wieviel Zuschuss ist zu erwarten? Bevor der Referent von der Augsburger Kanzlei Laukaitis und Kapfer auf diese wichtigen Fragen einging, wurde zunächst das Café Sowieso durch den Geschäftsführer, Herrn Krause vorgestellt. Er erläuterte die Geschichte des Veranstaltungsortes des 21. Connect4Benefit-Themenabends und erklärte dem Publikum, was ein Integrationsbetrieb ist und welche Herausforderungen auch betriebswirtschaftlicher Art sich im Alltag stellen. Im Café Sowieso (Schießgrabenstraße 4 in Augsburg) werde Menschen mit Behinderung ein vollwertiger Arbeitsplatz geboten, um diese in die Gesellschaft zu integrieren. Hinter vielen „typisch bürokratischen“ Fachbegriffen seien Menschen und Schicksale verborgen. Dieser Tenor bestimmte auch den folgenden Fachvortrag.
Sich informieren, nichts überstürzen
Deutlich zeigte sich, dass das Thema „erneuerbare Energien“ für die eigene Immobilie ein Buch mit sieben Siegeln sein kann. Begriffe wie „Sekundärmaßnahmen“, „Brennwertnutzung“, „Abgaskondensation“ oder „Partikelabscheider“ sind nicht selbstverständlich – Michael Strehle verstand es, diese plausibel zu erklären und verdeutlichte Antragsvoraussetzungen und Förderhöhen an handfesten Beispielen.
„Vorsicht“, mahnte er, „es ist nicht einfach damit getan, dass Sie in Eigenregie einen neuen Kessel für Ihre Heizung einbauen und dann meinen, im Nachhinein Fördermittel abschöpfen zu können!“ Auf die Reihenfolge komme es an – vor oder nach Ein- oder Umbau, wie auch auf die Reihenfolge der zu ergreifenden Maßnahmen. So solle man vor dem Einbau einer neuen Heizung prüfen, ob andere Maßnahmen die benötigte Energiemenge effizient senken können. Sich informieren, nichts überstürzen, gut rechnen und die richtigen Fachleute zu Rate ziehen sei bei Investitionssummen, die bei einer neuen Heizung fällig werden, sehr wichtig – ganz egal ob diese nun gefördert werden können oder nicht.
„Biomassestromnachhaltigkeitsverordnung“
Die Folgen des eigenen Tuns auch global zu bedenken – das ist das Ziel dieses langen Wortes. „Es ist nicht damit getan, hier eine Heizung mit Palmöl zu betreiben und sich dabei gut zu fühlen, weil man ja auf regenerative Energien setzt“, so Michael Strehle, wenn für dieses Palmöl gleichzeitig Wälder in anderen Teilen der Erde unter menschenunwürdigen Bedingungen vernichtet werden.
Wie spannend solche Themen sein können und wieviel Eigenverantwortung, Gewissenhaftigkeit und Arbeitsphilosophie in jedem Beruf (die heterogene Gruppe des Abends setzte sich aus Architekten, Fitnesstrainer, Finanzdienstleister, Inhabern von Baugeschäften, Rechtsanwälten, Lehrern und Unternehmensberatern zusammen) stecken, wurde im Anschluss an den Vortrag in gemütlicher Runde noch vertieft.
Connect4Benefit veranstaltet seit 2006 Abende zu gesellschaftlichen Themen und schafft (Business-)Kontakte. Die Erlöse der Abende gehen an soziale Organisationen.