Wie macht man gutes Theater?
Am kommenden Donnerstag, 15. November um 20 Uhr lädt das Theater Augsburg zu einer spannenden Diskussionsveranstaltung ins Foyer im Großen Haus – der Eintritt ist frei.
Wer spricht heute noch von „Regietheater“? Die bürgerschrecklichen Alten vom Schlage eines Hans Neuenfels oder Peter Konwitschny, die mit ihren Ästhetiken spätestens in den 70er Jahren auch die Oper beeinflussten, ziehen längst klügere Begriffe wie „Musiktheaterregie“ vor. Die dagegen Jungen identifizieren sich lieber mit dem Phänomen der „Autorenregie“, bei der sich der Interpret eines Werks als gleichberechtigter Schöpfer begreift und es dem Publikum eigentlich egal ist, wie das heißt, was es zu sehen und zu hören bekommt – Hauptsache, die Qualität stimmt und das Kernrepertoire ist einigermaßen wiederzuerkennen.
Sind demnach die großen ideologischen Theaterschlachten vorläufig geschlagen, die großen Exegesen betrieben, die großen Botschaften verkündet? Wie sich unter solchen Umständen (trotzdem) Theater machen lässt, vielleicht sogar besser und entspannter, was Handwerk bedeutet und Professionalität, wie sich die so genannte „Provinz“ von der sogenannten „weiten Welt“ unterscheidet und wie viel Mut zum künstlerischen Risiko wir uns noch leisten können oder wollen, darüber diskutieren der Theaterwissenschaftler Christopher Balme, der Regisseur Jan Philipp Gloger, die Dirigentin Kristiina Poska und Intendantin Juliane Votteler. Musik dazu gibt es von Emmanuel Chabrier, Richard Strauss und Paul Ben-Haim, die Moderation übernimmt Christine Lemke-Matwey.