Weltfrauentag: Grüne fordern mehr Frauen in Führungspositionen
Anlässlich des Internationalen Weltfrauentages am heutigen 8. März fordert die Grüne Stadtratsfraktion mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Ämtervergabe der Stadt Augsburg.
Die Datenerhebung der Gleichstellungsstelle ergab für die Stadtverwaltung Augsburg: Je höher die Position, desto dünner wird die Luft für Frauen. Bestes Beispiel ist die Politik: In der Referentenriege gibt es überhaupt keine Frauen. Augsburg hat keine Bürgermeisterin. Von 56 Führungspositionen in Referaten, Direktorien, Ämtern und städtischen Schulen sind nur sieben mit Frauen besetzt.
Dazu Martina Wild, frauenpolitische Sprecherin der Augsburger Grünen: „Wir haben jetzt weniger Frauen in hervorgehobenen Führungspositionen als vor einigen Jahren. Damit fehlt Politik und Verwaltung in ihrem Agieren die weibliche Sicht“. Traditionelle Rollenverteilungen und Sichtweisen würden auf diese Weise tradiert statt gebrochen.
Auch ein Männerproblem: Teilzeit in Führungspositionen
Doch nicht nur die Verteilung von Männern und Frauen in Führungspersonen sei ungerecht, so die Grüne Fraktion in ihrer Pressemitteilung vom vergangenen Donnerstag. So gebe es in einigen Ämtern eine eklatante Diskrepanz zwischen dem hohen Anteil der in diesem Bereich arbeitenden Frauen und den wenigen Frauen in Führungspositionen. Mütter – und auch Väter – sind im gehobenen Dienst unterrepräsentiert, für die Grünen eine Folge der schwer zu realisierenden Teilzeit in Führungspositionen.
Hoffnung setzt die Grüne Fraktion in den im Jahr 2007 im Stadtrat beschlossenen Prozess „Gender Mainstreaming“. Damit wird die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Stadtverwaltung und Stadtpolitik Augsburg zu einem wichtigen Entscheidungskriterium. Eine jetzt eingerichtete Steuerungsgruppe soll ein Konzept für die zur Umsetzung notwendigen Strukturen erarbeiten. Ein erster Schritt, so die Grünen, dem noch viele folgen müssen um eine wirkliche Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen.