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Dienstag, 08.10.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Was kann man von Leo Dietz erwarten?

Vom Mauerblümchen zur Mauer: Leo Dietz ist der CSU-Mann der Stunde, der alle Angriffe seiner “Parteifreunde” abwehren konnte. Die Frage, die sich nun stellt, gehört zu einem Fragenkatalog der alten Schule: Wofür steht Leo Dietz?

Kommentar von Siegfried Zagler

Leo Dietz´Aufstieg in der Augsburger CSU galt für politische Beobachter als schnell vorübergehendes Phänomen. Dietz galt als mehr oder weniger zufälliger Kriegsgewinnler der CSU-Grabenkämpfe der ersten Gribl-Stadtratsperiode. Aber Dietz ist nicht der grobkörnige Emporkömmling, für den er gehalten wurde und wird, sondern ein beflissener Lerner, dem es nun gelang, seine Feinde innerhalb der Partei in die Schranken zu weisen. In der großen CSU-Fraktion genießt Dietz Ansehen, von OB Kurt Gribl und dem “großen Parteisekretär” Bernd Kränzle wird er geschätzt. Aber nicht, weil Dietz große Beiträge und Ideen zur städtischen Politik entwickelt und einbringt, sondern weil er in Bergheim die Stellung gegen die ehemals starken Gribl-Feinde Hohenhau und Schley hält.

Doch es wäre falsch, Leo Dietz lediglich als geläuterten und folgsamen Parteisoldaten zu kennzeichnen. Dietz hat sich von einem “extremen Schwergewicht der ungeschliffenen Rede” zu einem echten politischen Schwergewicht entwickelt, und somit von einem Mitläufer zu einem Mann, dessen Wort innerhalb der Augsburger CSU Gewicht hat. Das spricht für Dietz. Für sein machtpolitisches Agieren muss man ihm Respekt zollen. Für die CSU Augsburg ist der Aufstieg des Leo Dietz aber eher ein Armutszeugnis. Dietz mag nach innen für die CSU gute Dienste leisten, nach außen ist er (noch) schwer vermittelbar.

Leo Dietz ist im Gefüge der Augsburger CSU zu einem wichtigen Stabilisator für Kurt Gribl geworden und er führt in der CSU-Fraktion nicht selten das Wort. – Das ist bereits jede Menge, aber viel mehr ist von ihm nicht zu erwarten.