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Dienstag, 16.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Wahl Putins festigt Wirtschaftsbeziehung zu Schwaben

Auch wenn die Wahl Wladimir Putins zum Präsidenten der Russischen Föderation von der innenpolitischen Opposition kritisiert wird: Die traditionell engen Wirtschaftsbeziehungen zu Bayern und seine Regionen wird sie weiter fördern.

Der russische Staatspräsident Wladimir Putin war am 11. Oktober 2006 zu Gast bei der IHK für München und Oberbayern (Foto: IHK/ Andrea Schneider-Leichsenring)

Der russische Staatspräsident Wladimir Putin war am 11. Oktober 2006 zu Gast bei der IHK für München und Oberbayern (Foto: IHK/ Andrea Schneider-Leichsenring)


Davon ist die IHK Schwaben überzeugt, wie aus einer gestrigen Tickermeldung hervorgeht. Seit 2009 steige die russische Nachfrage nach ausländischen Investitions- und Konsumgütern. Vor allem “Made in Bavaria” stehe dabei im größten Flächenstaat der Erde mit seinen 143 Mio. Einwohnern hoch im Kurs. Um über 40 Prozent seien die Exporte des Freistaats letztes Jahr dorthin gestiegen.

Derzeit ist Russland mit einem Handelsvolumen von 12 Mrd. Euro mit Abstand wichtigster Handelspartner Bayerns in Osteuropa. Die IHK Schwaben hat rund 400 schwäbische Firmen registriert, die aktive Geschäftsbeziehungen mit Russland unterhalten oder dort mit eigenen Niederlassungen präsent sind.

Schwieriger Marktzugang wegen Bürokratie und Korruption

“Und die Bedeutung Russlands als Auslandsmarkt für unsere Firmen wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen”, so Andreas Wind, zuständiger Länderreferent der IHK Schwaben. “Die dringend nötige Modernisierung der immer noch wenig diversifizierten russischen Wirtschaft, die Olympiade in Sotschi 2014 und die FIFA WM 2018 sorgen für weiter steigende Nachfrage vor allem im Investitionsgüter- und Infrastrukturbereich.”

Schwierig gestaltet sich allerdings der Marktzugang: Schwäbische Exporteure und Investoren sehen sich immer wieder mit Bürokratie, Korruption, einer schwierigen Zollabwicklung oder verlangten Produktzertifizierungen konfrontiert. Die IHK geht davon aus, dass der zum Juli des Jahres beschlossene Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation WTO Erleichterung und mehr Transparenz verspricht.