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Freitag, 22.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Volles Sortiment auf halber Fläche

REWE CITY eröffnet am 29. April in der Maximilian­straße 7 direkt am Rathaus

Von Bruno Stubenrauch

Eröffnung am Dienstag um 7 Uhr:

REWE CITY in der Innenstadt


Nach München und Nürnberg versucht REWE jetzt auch in Augsburg die Quadratur des Kreises und bietet auf rund 510 qm Verkaufs­fläche das gleiche Sortiment an wie sonst in den doppelt so großen „Tausender“- Märkten in den Vorstädten: Mit 13.000 Artikeln – von der Nähnadel über türkische Frischwurst bis hin zu Kosmetika, Mehrweg­getränken und 140 Sorten Obst und Gemüse – gehört der neue REWE CITY zu den klassischen Vollsortiments-Nahversorgern. Mitbewerber wie Aldi, Lidl oder netto bieten höchstens ein Drittel dieser Vielfalt. Auch die Preise können sich sehen lassen: Es gibt keinen Innenstadt­aufschlag auf das REWE-typische Preisniveau.

Enge als logistische Herausforderung

einhändig führbar: Mini-Einkaufswagen

einhändig führbar: Mini-Einkaufswagen


Dabei ist die logistische Herausforderung der Innen­stadtlage und der Platz­verhältnisse erheblich: Die Anlieferung kann nur zu den fußgänger­zonen­üblichen Zeiten erfolgen. Die gesamte Ware muss durch den Kunden­eingang in der Maximilian­straße und von dort per Aufzug in den Keller. Um sechs Uhr morgens ist deshalb Schicht für die 43 Mitarbeiter, damit der Kunde ab 7 Uhr und bis 20 Uhr abends frische Ware bekommt. Auch in den Regalen geht es eng zu. Platz für Kartonagen, wie sie sonst in Supermärkten gewöhnlich zu sehen sind, ist dort nicht. Die Mehrweg­getränke gibt es nur flaschen- und nicht trägerweise. Selbst die Einkaufs­wagen sind weniger als halb so groß wie gewohnt und bestehen nur aus einem mit einer Hand zu führenden Rolluntersatz für die Einkaufskörbe. An den Kassen wurde allerdings nicht gespart: Drei Stück sollen für kurze Wartezeiten sorgen.

Frische Mittagsgerichte für die Laufkundschaft

Kaffee und Mittagsgerichte "to go": Theke im Convenience-Bereich

Kaffee und Mittagsgerichte "to go": Theke im Convenience-Bereich


REWE zielt mit seinem erst wenige Jahre alten CITY-Konzept aber nicht nur auf die Nahver­sorgung der Anwohner ab. Den vorderen Teil des Marktes nimmt der so genannte Convenience-Bereich ein. Hier wird „Frisches und Gesundes in hoher Qualität zu günstigen Preisen“ angeboten, wie Laden­layouter Markus Kuntke erklärt. Dazu zählen frisch zubereitete Gerichte – vegetarisch, mediterran und gutbürgerlich stehen zur Auswahl – zu Preisen um die 2,99 Euro, die sowohl warm als auch in mikrowellen­gerechten Schalen zum Aufwärmen im Büro mitgenommen werden können. Dazu gibt es verzehr­fertige Salate und Obst vom Buffet, Frischwurst und Käse von der Service-Theke, sechs Sorten Kaffee „to go“ in Fairtrade-Qualität und süße Backwaren aus lokaler Produktion.

Bio zum REWE-Preis

Bio zum REWE-Preis


Auch sonst wird Regionalität groß geschrieben, 14 Betriebe aus dem Umland gehören zu den REWE-CITY-Lieferanten. So führt der neue Markt beispielsweise regionale Produkte der Marke „Unser Land“, das saisonale Gemüse liefert der regionale Gemüse­anbau­betrieb Lagger. Das Angebot an Bio-Produkten ist überdurchschnittlich groß, ebenso an fair gehandelten Waren der Marke GEPA. Zur großen Weinauswahl gehören auch Bio-Weine. Außerdem ist der REWE CITY der erste Markt mit einem Bio- und Fairtrade-Tee-Konzept.

Energiesparende Technik – ausgeklügelte Architektur

Ungewöhnlich für einen Einkaufsmarkt: Oberlicht mit Rathausblick

Ungewöhnlich für einen Einkaufsmarkt: Oberlicht mit Rathausblick


Nachhaltig ist auch das ausgeklügelte Energie­konzept des Marktes. Dank modernster Technik verbraucht der neue REWE CITY 37 Prozent weniger an Energie als vergleich­bare Märkte dieser Größenordnung. Die Tiefkühl- und Frische­abteilungen sind mit energie­effizienter Technik ausgestattet. Beheizt und belüftet wird der Markt mit einer Luft-Wärmepumpe, die zu 100% mit Grünstrom betrieben wird.

Auch architektonisch ist der REWE CITY ausgeklügelt: So hebt sich der Convenience-Bereich durch einen kleinteiligen Pflaster­belag deutlich vom Laden­bereich ab. Raffiniert in Nischen gesetzte Einbauten und Geräte hinter den Theken nützen jeden kleinsten Raum optimal, Fenster im rückwärtigen Bereich und vor allem ein großes verglastes Oberlicht, das den Blick auf einen der Rathaustürme freigibt, vermitteln Leichtigkeit und Offenheit.

Mindestens 5.000 Einwohner im 500-Meter-Radius benötigt ein solcher Markt, um bestehen zu können – ein Wert, der nach REWE-Analysen zum Umsatz­potenzial in der Maximilianstraße gegeben ist. „Es ist genau der Standort, den wir wollten“, so Expansions­spezialist Jörg Malek. REWE hat deshalb einen 15-jährigen Mietvertrag abgeschlossen, mit Option auf Verlängerung.