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Donnerstag, 28.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Volker Ullrich gibt JU-Vorsitz ab

Nach 8 Jahren gibt CSU-Stadtrat Dr. Volker Ullrich (33) den Posten als JU-Chef in Augsburg ab. Nachfolger wird Markus Ritter (29).

Volker Ullrich

Volker Ullrich


Der unbequeme CSU-Stadtrat blickte gestern auf seine Amtszeit als Vorsitzender der Augsburger Jungen Union zurück. Sein Motto sei immer gewesen, nicht nur Staub aufzuwirbeln, sondern Spuren zu hinterlassen. Aufgabe und Selbstverständnis der Augsburger JU, die 8 Ortsverbände zwischen 20 und 50 Mitgliedern und 300 Mitglieder insgesamt hat, sei immer gewesen, unbequeme Dinge anzusprechen, nicht „vollkommen angepasst“ zu sein. Dieses Engagement stieß in der CSU, der Ullrich seit 1992 angehört, nicht immer auf Gegenliebe. Bis zur Androhung des Fraktionsrauswurfs hat er es geschafft, „eine übertriebene Reaktion“, so Ullrich gestern, der aber eigene Fehler durchaus einräumt.

Ullrich hätte noch einmal für zwei Jahre kandidieren können, der Rückhalt sei unverändert groß. Er habe aber gute Gründe, Jüngere ranzulassen: „Man kann nicht in der CSU den Generationswechsel verlangen und in der JU nicht vollziehen“.

„Ab morgen einfacher Stadtrat“

Ab morgen ist Ullrich „einfacher Stadtrat“, will sich aber „weiter stark einbringen“ und nicht von der Bildfläche verschwinden. „Ich bin gewählt, um zu reden, nicht um zu schweigen“. Für die CSU sieht er die Perspektive, als Großstadtpartei moderner zu werden, sich zu öffnen, junge Familien zwischen 25 und 40 anzusprechen. Die Handschrift der jungen Generation müsse zum Tragen kommen, so Ullrich im Hinblick auf die Konkurrenten FDP und Grüne. Ab 2014 oder 2020 könne er sich ganz andere Konstellationen für Augsburg vorstellen: „Schwarz-Grün darf kein Tabu sein“. Auf seine eigene Zukunft angesprochen erklärte der scheidende JU-Chef selbstbewusst: „Ich fühle mich durchaus berufen, in Augsburg auch mehr Verantwortung zu übernehmen“.