Tunnelbegehren: Paula kritisiert „Werbekampagne“ der Stadt
Der Bundestagsabgeordnete der Augsburger SPD Heinz Paula hält es „im Prinzip für begrüßenswert“, dass die Stadtregierung „Aktivitäten entwickelt, um für eine Ablehnung des bevorstehenden Bürgerentscheids zum Tunnel am Königsplatz zu werben“, kritisiert jedoch die in den zurückliegenden Tagen angelaufene 120.000 Euro teure Kampagne „Projekt Augsburg City“, die unter anderem das Tunnelbegehren thematisiert.
Kampagne gegen den Tunnel: Projekt Augsburg City
Es stehe viel auf dem Spiel, der persönliche Einsatz aller politisch Verantwortlichen sei nun gefordert, so Paula zum Königsplatzumbau. Der Einsatz gegen die Tunnellösung müsse allerdings glaubwürdig sein, was deshalb nicht gegeben sei, weil die Stadtwerke die Kampagne bezahle. „Nur weil CSU und Kurt Gribl seinerzeit die Tunnel-Lösung favorisierten, ist der Königsplatz nicht schon längst umgebaut. Den Schaden dieser Verzögerungen um mittlerweile drei Jahre haben die Stadtwerke-Kunden. Jetzt müssen die gleichen Kunden eine Kampagne bezahlen, mit der die CSU-Stadtregierung die fatalen Folgen ihrer damaligen Wahlkampfstrategie eingrenzen will.“
„Uneinsichtig“ und „instinktlos“, sei, so Paula, der Umstand, dass für diese Kampagne mit m&m die gleiche Werbeagentur beauftragt worden sei, die im Kommunalwahlkampf „noch die Werbesprüche für den Tunnel schmiedete“. Laut Paula fördere man damit beim Bürger das Gefühl, „veräppelt zu werden“. Oberbürgermeister Gribl vermittle dadurch nicht die Botschaft, dass Überzeugungen eine Rolle spielen, sondern dass es nur um Überzeugungstaktik gehe. Um seine frühere Weggefährten zu überzeugen, müsse der OB seinen Wandel vom Befürworter zum Gegner des Tunnels glaubwürdig vertreten. Dies sei aber nicht der Fall, wenn er alles einer bezahlten PR-Kampagne überlasse. So könne man dem OB nicht abnehmen, dass er aufrichtig an einer erfolgreichen Abwehr des Bürgerbegehrens interessiert sei, so Heinz Paula in seiner gestrigen Pressemitteilung.
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