Theatersanierung: Kostenberechnung ist ein Schock
Die erste belastbare Kostenrechnung für die Sanierung des Großen Hauses ist durchgesickert. Nach zuverlässiger Quelle soll die Sanierung des Großen Hauses 188 Millionen Euro kosten. 118 Millionen sollen sofort notwendig sein. 70 weitere Millionen kommen im Lauf der Sanierungsphasen dazu. Viel mehr ist aktuell nicht in Erfahrung zu bringen. Die Fraktionsvorsitzenden sind von den Berechnungen des Planungsbüros informiert worden. Politische Stellungnahmen dazu sind aktuell nicht zu bekommen. Längst aber kursieren Gerüchte, dass die SPD unter diesen Voraussetzungen die Sanierung nicht mittragen werde. Die ersten Berechnungen eines Hamburger Büros veranschlagten Kosten von 27 Millionen für das Große Haus. Das war im Jahre 2011.
Die Zahlen für die Kosten der Werkstätten, Verwaltung und mittlere Spielstätte beliefen sich damals auf 55 Millionen Euro. Zu diesem Sanierungstrakt des Augsburger Stadttheaters gibt es aktuell “noch keine belastbaren Zahlen” wie es hieß. Der Freistaat hat der Stadt Augsburg für die Gesamtsanierung des Theaters eine Rekordförderquote von 45 Prozent zugesagt. “Diese ersten Zahlen haben alle Stadträte geschockt”, wie zu erfahren war. Es bestehe aber dennoch kein Zweifel daran, dass die Stadt Augsburg an ihrem Dreispartenhaus festhalten wolle. Die Ausweichspielstätte während der Sanierungsphase steht fest: Das Theater wird während der Sanierungsdauer in die Kongresshalle (“Kongress am Park”) umziehen. Zahlen und Pläne werden nächste Woche am Dienstag vorgestellt: Kultur- und Bauausschuss treffen sich zu einer “Fusionssitzung”.
2016 soll der Umbau im Großen Haus starten. Nach Bekanntwerden der belastbaren Zahlen kann derzeit niemand darüber Auskunft geben, wie die Stadt die Finanzierung stemmen soll. “Der Haushalt ist auf Kante genäht”, so Finanzreferentin Eva Weber am vergangenen Donnerstag im Stadtrat. “Die Stadträte, heißt es, seien ob der Summe ratlos. Aus eigener Kraft könne Augsburg das Geld nicht aufbringen”, so stellt die Augsburger Allgemeine den aktuellen Schockzustand dar. „Wir werden die Planung in den Ausschüssen vorstellen. Die Notwendigkeit eines Theaters stelle ich aber nicht in Abrede“, so Kurt Gribl der am heutigen Dienstag im Ältestenrat die Stadträte über die Kostenexplosion informierte.