Streit um Theatercontainer: OB Gribl mischt sich ein
Im Streit um den Theatercontainer hat sich Oberbürgermeister Kurt Gribl zu Wort gemeldet und die Debatte um die Standortdiskussion der Ersatzspielstätte als „gezieltes Geplänkel“ bezeichnet. Die SPD will weiterhin an der Komödie festhalten.
Die neu entflammte Diskussion um mögliche Standorte der Ersatzspielstätte für das Schauspiel bezeichnete OB Gribl gestern als „ein gezieltes Geplänkel“, das sich rücksichtslos gegen die Belegschaft des Theaters und gegen Intendantin Juliane Votteler wende und nur den Zweck verfolge, „Verwirrung zu stiften“. Die Vergabe des Auftrags für die Theater-Box sei vorbereitet und könne vollzogen werden. „Eine erneute Prüfung von Standorten hätte lediglich Verzögerungswirkung und keinerlei Aussicht auf eine kurzfristige Realisierung. Wer die Standortdiskussion weiterführt, gefährdet das Theater“, so Gribl, der in einer städtischen Pressemitteilung darauf hinweist, dass der geplante Standort hinter dem Theater aufgrund einer Grundlagenermittlung eines Hamburger Expertenbüros festgelegt worden sei. „Der geplante Standort ist in Wechselwirkung mit den funktionalen und logistischen Abläufen des Spielbetriebs im Theater zu sehen. Die Nähe der Interimsspielstätte zum Großen Haus ist zwingend“, so Gribl.
„Erhalt und kulturelle Nutzung der Komödie ist notwendig“
Die SPD-Fraktion hat ungeachtet dessen nicht davon Abstand genommen, an der Komödie festzuhalten. Die Genossen feilten gestern in den späten Abendstunden noch an einem Antrag, der die kulturelle Nutzung der Komödie sichern soll. Die SPD-Fraktion wird wohl nicht – wie die Grünen – die Abstimmung freigeben, wodurch der Container am heutigen Donnerstag im nichtöffentlichen Teil der Stadtratsitzung in der Kurve auf die Zielgerade noch ins Schlingern kommen könnte. Der kulturpolitische Sprecher der Augsburger SPD, Frank Mardaus, sagte gestern auf Anfrage der DAZ, dass sich die Komödie als Ersatzspielstätte viele Bürger wünschen würden. „Und das nicht nur aus Gründen der Nostalgie“, so Mardaus, der in diesem Zusammenhang immer gerne hervorhebt, dass bereits Karl Valentin in der Komödie aufgetreten ist. Erhalt und kulturelle Nutzung der Komödie bezeichnete Mardaus als „Notwendigkeit“, da „dieses Herzstück Augsburgs nicht der Vergessenheit oder einer Luxussanierung anheimfallen darf“.