Stößt der FCA den HSV in den Abgrund?
Am morgigen Sonntag tritt der Hamburger SV in der SGL Arena gegen den FC Augsburg an. Das Spiel beginnt um 15.30 Uhr. Der HSV ist der einzige Klub, der von Beginn an in der Bundesliga dabei ist und noch nie abgestiegen ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das ändert, ist hoch.
Der HSV steht vor dem Abgrund und der FC Augsburg würde die Hamburger an den äußersten Rand dieses Abgrunds bugsieren, würde er den Bundesliga-Dauerbrenner am 32. Spieltag besiegen. Aus Augsburger Sicht stehen die Vorzeichen dafür gut. Bisher kreuzten die beiden Klubs fünf Mal die Klingen. Dreimal gingen die Augsburger als Sieger hervor, einmal der HSV und eine Partie endete Remis. Gegen keinen Verein hat der FCA eine bessere Bilanz. Kein Verein der Liga hat mehr Spiele vorzuweisen als der HSV, keiner weniger als der FCA, der morgen gegen den HSV sein 100. Spiel in der Bundesliga bestreitet.
Zu erwarten ist ein schwaches Spiel
Im letzten Heimspiel gegen Hertha BSC zeigten sich die Augsburger im Angriff dergestalt harmlos, dass man am Ende eines niveauarmen Spiels mit dem 0:0 zufrieden sein durfte. In den fünf Bundesliga-Duellen zwischen Augsburg und dem HSV fielen insgesamt nur sieben Tore. Berücksichtigt man den Sachverhalt, dass die Hanseaten ihre letzten sieben Auswärtsspiele allesamt verloren und der FCA in den letzten sieben Spielen nur 4 Tore erzielen konnte, ist davon auszugehen, dass ein torarmes und eher schwaches Spiel zu erwarten ist. Die Frage, warum der HSV am Ende einer langen Saison mit dem dritten Trainer vor dem Abstieg steht, ist relativ einfach zu beantworten: Ein schlechtes Management, formschwache Spieler und eine schwere Verletzungsmisere sind die Plagen, die dem einstigen Vorzeigeklub die Leichenblässe ins Gesicht trieben.
Der HSV wäre nicht mehr zu retten, würde er in Augsburg verlieren
Den Augsburgern kann es egal sein. Ein Sieg gegen den HSV und das Rennen nach Europa bliebe für die Brechtstädter offen. Obwohl der FCA in den letzten 7 Spielen nur einen Sieg verbuchen konnte, ist er bei den Buchmachern haushoher Favorit. 1,85 zu 3,9 stehen die Quoten. “Wir befinden uns auf der Zielgeraden, es sind vielleicht noch 30 Meter zu absolvieren. Jetzt muss jedem Spieler bewusst sein, was es heißt, alles aus sich rauszuholen. Sie müssen mehr als 100 Prozent geben, es geht um das Große, Ganze, um das Überleben des Vereins. Totale Hingabe, unglaublicher Siegeswillen, bedingungsloser Einsatz – das ist es, was ich fordere.” So HSV-Sportchef Oliver Kreuzer, vor der letzten echten Chance, den tiefen Fall zu vermeiden. Aus vergangenen Abstiegsdramen hat man vor allem eine Sache gelernt: Wer so spricht, ist nicht mehr zu retten.