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Freitag, 14.02.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Stadtwerke kritisieren E10-Einführung

Erdgas als Kraftstoff schon heute deutlich umweltschonender

Die überhastete Einführung von E10 hätte nach Ansicht der Stadtwerke Augsburg vermieden werden können, wenn in den vergangenen Jahren eine konsequente Umstellung auf Erdgasfahrzeuge erfolgt wäre.



Dies geht aus einer gestern veröffentlichten Pressemitteilung der Stadtwerke hervor. „Zu Benzin und Diesel gibt es mit Erdgas als Kraftstoff seit langem eine deutlich umweltschonendere Alternative als E10“, so der Geschäftführer der Stadtwerke Augsburg, Dr. Claus Gebhardt. Erdgas und Bio-Erdgas als Kraftstoff sind flächendeckend in Deutschland verfügbar und die Autohersteller bieten inzwischen Modelle ohne Einschränkung von Reichweite oder Komfort an. Bis zu 25 Prozent weniger CO2-Ausstoß gegenüber Benzin wären mit Erdgaskraftstoff (CNG) sofort möglich. Mit Bio-Erdgas, das technisch die gleiche Qualität wie Erdgas habe, lasse sich weiteres CO2 einsparen.

„Gegenüber herkömmlichem Benzin spart ein einziges Bio-Erdgasfahrzeug so viel CO2 ein wie etwa 40 Fahrzeuge, die mit E10 unterwegs sind“, so Gebhardt. Die für das Jahr 2020 geplanten CO2-Einsparziele wären durch Erdgas als Kraftstoff bereits 2015 erfüllbar. Auch andere Schadstoffe wie Kohlenmonoxid, Treibhausgase, Ozon oder Stickoxide könnten durch Erdgas ohne zusätzliche Abgasreinigung zum Teil deutlich reduziert werden.

Bis 2018 steuerlich begünstigt

Mit Erdgas als Kraftstoff mache sich der Autofahrer an den Zapfsäulen aber auch unabhängig von den Benzinpreisschwankungen, so Gebhardt: „Der Erdgaspreis ist langfristig kalkuliert, CNG bis 2018 steuerlich begünstigt und damit deutlich günstiger als Benzin oder Diesel“. Mit Erdgas koste die gleiche Fahrstrecke etwa halb so viel wie mit Benzin, 30 Prozent weniger als mit Diesel und rund 20 Prozent weniger als mit Autogas (LPG). Wer heute von Augsburg nach München pendle und täglich 100 Kilometer fahre, könne im Vergleich zum Benzinantrieb bis zu zehn Euro pro Tag sparen, bei einer Jahresfahrleistung von 20.000 Kilometern immerhin 2.000 Euro pro Jahr.

Ab 1. April mischen die Stadtwerke dem Erdgas an den Tankstellen etwa 25 Prozent Bio-Erdgas bei. Anders als der Bioanteil im E10 wird Bio-Erdgas aus Abfall- und Reststoffen, aber nicht aus für Nahrungsmittel geeigneten Rohstoffen wie Getreide oder Mais hergestellt.