Stadttheater: Gefeierte Puntila-Premiere
Hinreißend und mitreißend – die Stadttheater-Premiere von Brechts „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ wurde am Freitagabend im Großen Haus stürmisch gefeiert.
Als „Volksstück“ hat Brecht sein Werk um den finnischen Gutsherrn bezeichnet, der „sternhagelnüchtern“ als kalter Ausbeuter handelt, besoffen aber eine Seele von Mensch zu sein versucht. Jay Scheibs Inszenierung macht eine deftige Komödie am Rande des Boulevards daraus, erkämpft einer glänzend agierenden Schauspielerriege tosenden Applaus. Sinn und Nutzen seines erheblichen technischen Aufwands mit vielerlei Videovergrößerungen erschloss sich nicht auf Anhieb. Und die politische Botschaft, der doch Brechts ganzer Aufwand galt, geriet ein bisschen in den Hintergrund. Am Montag mehr – und auch zur nächsten Premiere: In der Komödie steht heute Ewald Palmetshofers „faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete“ auf dem Programm.