Stadtrat beschließt Bürgertalk zur AVV-Tarifreform
Am gestrigen Mittwoch beschloss der Stadtrat, dass die Stadtwerke bereits im März belastbare Zahlen bezüglich der umstrittenen Ticketreform vorzulegen haben. Im April könnten dann frühstmöglich Korrekturen und Verbesserungen nachgereicht werden. Bevor es dazu kommt, sollen die Stadtwerke mindenstens einen Bürgertalk (wie bei der Theatersanierung) durchführen.
Darauf verständigte sich der Augsburger Stadtrat nach einer zweistündigen Aussprache, in der Stadtwerke-Geschäftsführer Walter Casazza Rede und Antwort stehen musste. In ihrer Eingangsrede versuchte die für die AVV-Tarifreform zuständige Referentin Eva Weber die inhaltliche Kritik an der Reform zu relativieren, indem sie die größte Schwäche in der Kommunikation erkannt haben will. Die Bürger seien nach Auffassung von Eva Weber nicht richtig informiert worden. Dabei gehe es aber nicht nur um die Benennung der Nachteile, so Weber, sondern auch um die Informationsdefizite beim Hervorheben der Vorteile der AVV-Tarifreform. 200.000 Euro hat die Verkehrssparte der Stadtwerke für die Informationskampagne im Augsburger Stadtgebiet ausgegeben.
In der langen Aussprache wurden von verschiedenen Stadträten der Opposition und der SPD die vielfach monierten Schwachstellen der Reform aufgelistet, um sich am Ende mit Oberbürgermeister Kurt Gribl und der CSU darauf zu verständigen, dass konkrete Korrekturen erst vorgenommen werden sollen, wenn Ende März die ersten Zahlen vorliegen. “Keine Verbesserungsschnellschüsse, kein Aktionismus” lautete das Motto, sodass es nur einen Beschluss gab: Die Stadtwerke sollen im Stil der Bürgertalks zum Theater die Bürger in den zweiten Anlauf zur Tarifreform miteinbeziehen. Ausschlaggebend für die Wiederbefassung des Stadtrats mit der AVV-Tarifreform war eine große Beschwerdewelle in den Leserbriefspalten der Augsburger Allgemeinen.