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Freitag, 22.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Stadt stützt Kurs von Ordnungsreferent und Polizei bei der WM-Feier in der Maxstraße

Als „böses Foul“ wertet Augsburgs Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl die Anwürfe von Stadtrat Volker Schafitel (FW) gegen Ordnungsreferent Dirk Wurm im Zusammenhang mit der WM-Feier auf der Maximilianstraße.

„Übergriff auf den Herkulesbrunnen“ (Bild: Florian Handl, Stadtzeitung)

„Anstatt den randalierenden Übergriff auf den Herkulesbrunnen zu verurteilen, wird der Ordnungsreferent niveaulos angegriffen. Fakt ist, dass Herr Wurm in Abstimmung mit mir eine Eilverordnung erlassen hat, um damit die Rahmenbedingungen für eine friedliche Fußballfeier und für die Sicherheit eine sich spontan bildenden Menschenmenge zu ermöglichen“, so Oberbürgermeister Kurt Gribl heute in einer städtischen Pressemitteilung. Hintergrund des OB-Statements  ist eine sarkastische Stellungnahme von Stadtrat Volker Schafitel (FW) , in der Schafitel Ordnungsreferent Dirk Wurm unter Beschuss nimmt: „Der Ordnungsreferent ist verantwortlich für den Vollzug der Verordnungen und Gesetze und umgekehrt auch für deren Missachtung. In der WM-Nacht vom 13. auf den 14. Juni 2013 wurden unter den Augen Dirk Wurms und der Polizei alle zuvor erlassenen Verordnungen missachtet.“ Schafitel wirft Wurm explizit vor, dass er konsequent die „kleinen Sünden harmloser Bürger ahndet, während diejenigen, die offensiv das Gesetz brechen und Verordnungen missachten, in den Genuss von Wurms liberaler Haltung kommen.“

„Man muss die Verhältnismäßigkeit der Ereignisse wahren“

Kurt Gribl hält dagegen und verweist in seiner heutigen Stellungnahme darauf, dass die WM-Feier keine organisierte Veranstaltung war. Vor diesem Hintergrund habe Polizei und der städtische Ordnungsdienst hervorragende Arbeit geleistet. „Das hat sich nicht nur jetzt wieder gezeigt, sondern bereits in den Jahren zuvor, in denen sich die Feier-Situation in der Maxstraße erheblich verbessert hat. Sie ist das Herz unserer Innenstadt und muss offen sein für ganz unterschiedliche Situationen und Anlässe – solange alles friedlich bleibt“, so OB Gribl. Aus Sicht von Ordnungsreferent Dirk Wurm gehe es nun darum, die Verhältnismäßigkeit der Ereignisse zu wahren. „Ich bedauere es sehr, dass einige Wenige so gedankenlos sind, auf den Brunnen zu klettern und dann Kunstschätze der Stadt mit Füßen treten. Ein solches Benehmen verurteile ich scharf. Für die Zukunft sind Maßnahmen zu diskutieren, die einen besseren Schutz des Brunnens ermöglichen – ohne das Feiern zu verbieten“, so Wurm.

Arm und Muschel sind wieder da

Wurms Angaben zufolge waren von 20 bis 4 Uhr früh sechs Mitarbeiter des Ordnungsdienstes in der WM-Nacht zur Unterstützung der Polizei im Einsatz. „Das ist beinahe die Hälfte der zur Verfügung stehenden Kräfte. Mehr geht nicht“, so Wurm. Auf die Anwürfe von Schafitel geht der Ordnungsreferent nicht weiter ein. Für ihn sei entscheidend, dass die überwiegende Anzahl der Menschen den deutschen WM-Titelgewinn friedlich in der Maxstraße gefeiert hätten. „Vor allem hat die Polizei im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles Erforderliche getan, um die Sicherheit der Massen zu gewährleisten.“ Der fehlende Arm der Brunnenfigur und die Muschel sind wieder aufgetaucht. Laut Angaben der Polizei sind die beiden Teile am Mittwochabend im Maximilianmuseum abgegeben worden.