Sportausschuss: Uni stellt Forschungsprojekt ASIS vor
„Augsburger Sport- und IntegrationsSurvey“ (ASIS) heißt das Forschungsprojekt zum Zusammenhang zwischen Integration und Sport, das die Uni Augsburg im Januar gestartet hat. Dr. Jürgen Hofmann erstattete gestern dem Sportausschuss Bericht.
Hofmann, der das Projekt zusammen mit Prof. Dr. Helmut Altenberger und Günes Turan durchführt, erläuterte zunächst die Ausgangslage: „Deutschland ist faktisch Einwanderungsland, Integration ist zur dauerhaften politischen und gesellschaftlichen Aufgabe geworden“. Der Sport spiele hierbei eine große Rolle. In einem Sportverein Mitglied zu sein sei aber kein Indiz für eine gelungene Integration. Sportvereine seien primär da um Sport zu treiben, nicht um Integration zu leisten, so der Wissenschaftler.
Die Bedeutung der Sportvereine für die Integration ist bisher wenig erforscht. Vorhandene Einzelprojekte sind nicht verbunden, die Aussagen sind lückenhaft und widersprüchlich. Hier will die Uni mit ihrer Forschung Abhilfe schaffen. In einer ersten Projektphase, die noch bis Dezember 2009 läuft, sollen Interviews geführt, Daten erhoben und vorhandene Projekte bewertet werden, um die Integrationspotenziale des Sports in Schulen und Vereinen auszuloten. In der zweiten Projektphase im Jahr 2010 sollen auf der Umsetzungsebene exemplarisch ausgewählte Schulen und Sportvereine untersucht und aufgrund der Ergebnisse Lösungsansätze aufgezeigt und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.
Der Bericht löste eine angeregte Diskussion im Sportausschuss aus. Wilhelm Leichtle (SPD) wies auf die Sekundärtugenden hin, die man in Sportvereinen spielerisch erlerne: soziales Verhalten und Teamfähigkeit. Uschi Reiner (CSU) brachte die Rolle der Eltern in die Debatte ein, Liselotte Grose (SPD) die Problematik, dass Türken eigene Vereine gründen und türkische Mädchen über Sportangebote fast gar nicht zu erreichen seien. Auch Theodor Gandenheimer (CSU) bedauerte die seiner Erfahrung nach fehlende Integrationsbereitschaft auf Seite der Migranten.
Peter Uhl (CSU) wies auf die Bedeutung des Forschungsprojekts für Augsburg hin und sprach sich dafür aus, das Projekt durchzufinanzieren und zu Ende zu bringen: „Am Ende sollen Vorschläge für unsere Arbeit herauskommen“. Der Ausschuss nahm das Projekt einstimmig zustimmend zur Kenntnis, auch im Hinblick auf die benötigten Mittel. Die Stadt will pro Jahr 25.000 Euro zur Verfügung stellen, davon 5.000 Euro aus der Max-Gutmann-Stiftung.