SPD Neusäß informiert über Stand beim Neubau der Uniklinik
Über 80 Bürgerinnen und Bürger aus Neusäß, Stadtbergen und Augsburg trotzen dem kalten Novemberwetter und folgten am 9. November der Einladung von Susanne Höhnle, dritter Bürgermeisterin von Neusäß. Gemeinsam mit Susanne Höhnle, dem Team der SPD Neusäß und der Landtagsabgeordneten Anna Rasehorn (SPD) gaben sie den interessierten Bürgerinnen und Bürgern während eines Rundgangs einen Überblick über den Sachstand zur Planung des Ersatzneubaus der Uniklinik.
Gastbeitrag von Georg Eller
Bild: Georg Eller
Susanne Höhnle erläuterte das Verfahren und die Verantwortlichkeiten im Rahmen des Planungsprozesses. Anna Rasehorn berichtete dazu aus dem Landtag über die Schwierigkeiten im Finanzierungsprozess, da ein Ersatzneubau für gleich drei bayerische Unikliniken ansteht: Augsburg, Würzburg und München-Großhadern. Das Investitionsvolumen für die drei Projekte beläuft sich auf ca. 10 Milliarden Euro.
Von den Teilnehmern der Veranstaltung wurde kritisiert, dass sich die Regierung von Schwaben weigert, eine Raumverträglichkeitsprüfung für die beiden zur Verfügung stehenden Baufelder durchzuführen. Mit der Raumverträglichkeitsprüfung würden innerhalb einer festgelegten Dauer von sechs Monaten die Vorzüge und Herausforderungen beider Baufelder geprüft werden. Dabei würde mit der Einbindung von Fachbehörden und Öffentlichkeit eine Minimierung von Konflikten erreicht werden. Als ein positives Beispiel für eine Raumverträglichkeitsprüfung wurde von den Teilnehmern das Verfahren um die Neubaustrecke der Deutschen Bahn zwischen Augsburg und Ulm genannt.
Die frühzeitige Festlegung des Bauherrn (Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst) auf das Baufeld West erzeugte ebenfalls Verwunderung, da dieses Baufeld bisher nicht verkehrsmäßig erschlossen ist und wohl den Baustellenverkehr vor erhebliche Probleme stellen wird. Dies hat massive Auswirkungen auf die Bevölkerung in den umliegenden Siedlungsgebieten in Augsburg, Neusäß und Stadtbergen. Mit der Festlegung auf das Baufeld West würde der Klinikpark aufgegeben, der eine wichtige Bedeutung für die Patienten im Uniklinikum, im BKH und in der näheren Umgebung und für das Klima in Neusäß (Frischluftschneise) hat. Allein für den Abtransport des abzutragenden Klinikparks muss mit mit ca 35.000 – 40.000 LKW-Fuhren gerechnet werden.
Auch sorgte für Verwunderung, dass für den von Staatsministerium und Klinikleitung ins Spiel gebrachten erheblichen Zeitvorteil für einen Bau im Baufeld West gegenüber einem Bau im Baufeld Ost das verantwortliche staatliche Bauamt bisher keine Informationen vorlegen konnte.
Im Anschluss an den Rundgang diskutierten die Teilnehmer noch mit Susanne Höhnle und Anna Rasehorn. Das Team der SPD Neusäß unterstützte mit warmen Getränken und bot den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre Gedanken zum Thema Neubau Uniklinik aufzuschreiben. Dabei wurde mehr Transparenz für den gesamten Prozess und mehr Einbeziehung der betroffenen Kommunen und Bürger sowie eine stärkere Berücksichtigung von Verkehrs- und Umweltbelangen gefordert.
Dritte Bürgermeisterin Susanne Höhnle zog folgendes Fazit: Die Menschen wollen wissen, was vor ihrer Haustür passiert. Deshalb fordern sie eine stärkere Beteiligung der Anlieger-Kommunen und der Bürgerinnen und Bürger.
