Sozialarbeit für Prostituierte
Die Stadtratsfraktion der Grünen sieht die Situation von Prostituierten in der Stadt Augsburg verbessert.
Am kommenden Montag wird der Allgemeine Ausschuss zwei SozialarbeiterInnen-Stellen beschließen, die im Milieu arbeiten werden. „Mit diesen beiden Stellen erkennt die Stadt nun endlich an, dass auch sie einen Auftrag hat, sich um Prostituierte zu kümmern und es nichts bringt, sich nur über die bundesgesetzlichen Vorschriften zu beklagen. Die beiden neuen MitarbeiterInnen werden mobile aufsuchende Präventionsarbeit leisten. Endlich wird es damit feste AnsprechpartnerInnen geben, die den Betroffenen beratend und unterstützend bei allen Fragen zur Seite stehen“, so die Grüne Stadträtin Pia Haertinger.
Beratung und Hilfestellung
Prostituierte wie auch Opfer von Zwangsprostitution sollen durch die neue Situation eine adäquate Beratung und Hilfestellung bekommen. Es würden dabei Untersuchungen durch das Gesundheitsamt angeboten, medizinische und therapeutische Betreuungen vermittelt sowie auch Informationen über Arbeitsbedingungen und Rechtsansprüche mitgeteilt. „Außerdem wird es aktive Ausstiegshilfen geben. Diese kommunale Maßnahme ist ein Schritt in die richtige Richtung. Denn Kommunen, Bund und Länder stehen vor der Aufgabe, auf der einen Seite die Situation der legalen SexarbeiterInnen zu verbessern und das Prostitutionsgesetz weiterzuentwickeln und auf der anderen Seite, den Opfern von Menschenhandel und Zwangsprostitution Schutz und Unterstützung zu gewähren“, so die Grüne Fraktionsvorsitzende Martina Wild.
„Bordellstrukturkonzept“ soll entwickelt werden
Die Grünen hatten im vergangenen Jahr zwei Anträge zur Thematik Prostitution gestellt und dabei unter anderen aufsuchende Sozialarbeit eingefordert. In der Folge wurde ein Gesamtkonzept der Stadt Augsburg zum Umgang mit Prostitution erarbeitet. Über die Sozialarbeiter hinaus fordert die Grüne Fraktion auch die Umsetzung weiterer kommunalen Maßnahmen gemäß ihren Anträgen und dem städtischen Gesamtkonzept. „Weitere Schritte müssen nun eine mehrsprachige Broschüre mit lokalen Beratungsangeboten, neue psychosoziale Beratungsstellen sowie Aufklärungsmaßnahmen an Schulen sein. Des Weiteren fordern wir, dass das im Februar im Stadtrat beschlossene Bordell-Strukturkonzept entwickelt wird“, so Haertinger.