Setzt der FCA die Heimpleitenserie der Dortmunder fort?
Die Samstage sind wieder Samstage. Die Welt hat wieder eine Ordnung, das Leben wieder einen Sinn: Die Bundesliga startet in die Rückrunde. Augsburg ist in Dortmund zu Gast. Heute beginnt für den FCA um 15.30 Uhr der Ernst des Lebens. Würde der FC Augsburg aus dem Signal Iduna-Park drei Punkte mit an den Lech nehmen, würden die Augsburger lediglich die Niederlagen-Serie des BVB im eigenen Stadion fortsetzen.
Von Siegfried Zagler
Der Signal Iduna-Park hat seinen Nimbus der uneinnehmbaren Festung längst verloren. Borussia Dortmund musste sich vor der Winterpause drei Mal in Folge zu Hause mit schmerzvollen Niederlagen abfinden. Dabei konnte man den Eindruck gewinnen, dass der BVB im Mittelmaß angekommen ist, was einer unheimlich anmutenden Verletzungsserie geschuldet schien. Gegen den FC Bayern setzte es eine 0:3-Pleite, gegen Bayer Leverkusen verlor der BVB mit 0:1 und selbst Hertha BSC konnte aus Dortmund einen Dreier abstauben. Die Schar der Verletzten hat sich am Borsigplatz nach der Winterpause zwar reduziert (Schmelzer ist wieder fit, Hummels und Gündogan befinden sich im Aufbautraining.), aber die Dortmunder stehen weiter unter Druck. Sie können mit ihrem aktuellen Platz vier nicht zufrieden sein und müssen zudem noch befürchten, dass sie von unten (Wolfsburg und Schalke) angegriffen werden. Mit 23 vergebenen Großchancen lässt sich das Problem der einst so effizienten Borussia leicht eingrenzen: Vorne zu unpräzise, hinten leicht instabil.
FCA ist die Überraschungsmannschaft der Hinrunde
Der FCA hat sich in der Hinrunde mit geschlossenen Mannschaftsleistungen und aufgrund eines kompakten Pressings sowie einem einfallsreichen Spiel nach vorne ins gehobene Mittelfeld katapultiert und steht mit 24 Punkten und einer in der Winterpause klug verstärkten Mannschaft (Dong-Won Ji und Alexander Esswein) zum ersten Mal seit Bundesligazugehörigkeit vor dem Beginn einer Rückrunde in einer formidablen Position. Um genau zu sein: Dortmund steht 15 Punkte hinter München und gerade mal 8 Punkte vor Augsburg. Der FCA ist die Überraschungsmannschaft der Hinrunde, weshalb am heutigen Abend Trainer Markus Weinzierl und Manager Stefan Reuter ins Aktuellen Sportstudio eingeladen wurden. Am Ende der Hinrunde zeigten sich die Augsburger von ihrer besten Seite. Sie blieben fünf Partien ohne Niederlage. Hoffenheim, der HSV und Braunschweig wurden bezwungen, gegen Hertha BSC und Frankfurt gab es gefühlt gewonnene Remisen. Dortmund pfui, Augsburg hui gilt aber nicht bei den Buchmachern. Für die Wettbüros ist der Fall klar: Der FCA ist krasser Außenseiter. Für einen Augsburger Sieg in Dortmund bekäme der Zocker neun Euro für einen.