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Montag, 29.12.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Senioren im Visier: 85-jähriger Augsburger durchschaut dreisten Betrugs­versuch

Am vergangenen Sonntag kam es im Stadtgebiet zu einem versuchten Trickbetrug durch einen falschen Polizei­beamten. Dank der Geistes­gegenwart eines 85-jährigen Seniors blieb es beim Versuch – die echte Polizei warnt nun erneut vor der Masche der „Schockanrufe“.

Von Bruno Stubenrauch

Der Vorfall begann gegen 12.00 Uhr mit einem Telefon­anruf. Ein Unbe­kannter gab sich als Polizist aus und versetzte den Senior in Angst: Eine Täter­gruppierung sei in der Nach­bar­schaft unterwegs, um gezielt Gold- und Silber­münzen auszu­spähen. Nur eine Stunde später erschien ein Komplize persönlich an der Haustür des Mannes, um die angeblich gefährdeten Wertsachen zu „begutachten“.

Opfer schöpft rechtzeitig Verdacht

Zunächst schenkte der 85-Jährige dem seriös auf­tretenden Unbe­kannten Glauben und zeigte ihm seine Münz­sammlung. Doch kaum hatte der falsche Beamte das Haus wieder verlassen, kamen dem Senior Zweifel. Er handelte genau richtig: Er verständigte umgehend die echte Polizei. Nach aktuellem Ermittlungs­stand kam es zu keinem Ent­wendungs­schaden.

Täterbeschreibung der Polizei

Die Kriminalpolizei hat die Ermitt­lungen wegen versuchten Betruges aufge­nommen und sucht nach einem Verdächtigen, der wie folgt beschrieben wird:

  • Alter: ca. 30–35 Jahre
  • Statur: ca. 180 cm groß, sehr schlank
  • Aussehen: Westeuropäisch, langes Gesicht, blaue Augen, kein Bart, keine Brille
  • Kleidung: Schwarze Wollmütze, schwarzer hüftlanger Mantel mit Knöpfen
  • Sprache: Akzentfreies Hochdeutsch

Wer Hinweise zum Täter hat oder ebenfalls kon­tak­tiert wurde, wird gebeten, sich an seine örtliche Polizei­dienststelle zu wenden.

Grafik: Polizei Bayern

Präventionskampagne #NMMO: „Nicht mit meiner Oma“

Der Fall reiht sich ein in eine Serie von soge­nannten Schock­anrufen, bei denen Täter gezielt Ängste schüren, um an Bargeld oder Schmuck zu gelangen.

Die Bayerische Polizei versucht mit der Kampagne #NMMO gegenzu­steuern. Auf deren Webseite werden zahlreiche Videos angeboten, mit denen man ältere Familien­mitglieder für die Maschen der Betrüger sensi­bili­sieren kann.

Wichtige Verhaltenstipps der Polizei:

  • Die Polizei fordert niemals Geldbeträge oder Wertsachen am Telefon oder an der Haustür.
  • Übergeben oder überweisen Sie niemals Vermögens­werte an unbekannte Personen.
  • Rufen Sie bei Zweifeln die Behörde oder Angehörige unter der selbst heraus­gesuchten Nummer zurück.
  • Wählen Sie bei verdächtigen Vorfällen sofort den Notruf 110.