Schwäbische Konjunktur kühlt ab
Über 90 Prozent der Unternehmen in Schwaben sind mit ihrer derzeitigen Lage noch zufrieden. Doch mit dem Einzug des kühleren Herbstwetters hat sich auch die schwäbische Konjunktur abgekühlt.
Konjunkturindex für Schwaben 2000-2012
Das ist das zentrale Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Schwaben. In einer für die schwäbische Wirtschaft repräsentativen Stichprobe kamen 557 Unternehmensantworten aus den Bereichen Industrie, Handel, Bau und Dienstleistungen zur Auswertung. Während über den Sommer die Firmen „in vollem Saft standen“, so die IHK gestern in einer Pressemitteilung, sei das Wachstum nun gebremst. Aufträge gehen schleppender ein, Kostensteigerungen drücken in manchen Branchen wie dem Transportgewerbe sehr auf den Ertrag.
Am besten schneidet noch die Bauwirtschaft ab. Dank eines gewissen Auftragspolsters erwarten zwei Drittel der Bauunternehmen eine unveränderte Kapazitätsauslastung im nächsten Halbjahr. Auch der sich in einer lang anhaltenden Hochphase befindende Einzelhandel geht für die nächsten Monate von einem stabilen Konsumverhalten aus.
Zwei Jahre lang Kraft getankt
Dem Transportgewerbe macht vor allem eine schlechte Rendite – trotz guter Auftragslage – zu schaffen. Die Umsatzentwicklung ist aufgrund von Wettbewerbsdruck und Kostensteigerungen für viele nicht zufriedenstellend. Trotz allem gibt derzeit nur jedes achte Transportunternehmen seine Geschäftslage als schlecht an, allerdings mit steigender Tendenz.
Trotz Abkühlung geht die IHK davon aus, dass die schwäbischen Unternehmen nicht in ihrer Substanz gefährdet sind: „Sie konnten im Boom der vergangenen zwei Jahre Kraft tanken, sich stark verwurzeln und Ableger bilden“. Strukturell seien die Unternehmen der Region deshalb gut aufgestellt und könnten auch eine schwächere Konjunkturphase überstehen.