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Dienstag, 14.01.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Schwäbische Konjunktur kühlt ab

Über 90 Prozent der Unternehmen in Schwaben sind mit ihrer derzeitigen Lage noch zufrieden. Doch mit dem Einzug des kühleren Herbstwetters hat sich auch die schwäbische Konjunktur abgekühlt.

Konjunkturindex für Schwaben 2000-2012

Das ist das zentrale Ergebnis der aktuellen Konjunktur­umfrage der Industrie- und Handelskammer Schwaben. In einer für die schwäbische Wirtschaft repräsentativen Stichprobe kamen 557 Unternehmen­santworten aus den Bereichen Industrie, Handel, Bau und Dienst­leistungen zur Auswertung. Während über den Sommer die Firmen „in vollem Saft standen“, so die IHK gestern in einer Presse­mitteilung, sei das Wachstum nun gebremst. Aufträge gehen schleppender ein, Kosten­steigerungen drücken in manchen Branchen wie dem Transport­gewerbe sehr auf den Ertrag.

Am besten schneidet noch die Bauwirt­schaft ab. Dank eines gewissen Auftragspolsters erwarten zwei Drittel der Bauunter­nehmen eine unveränderte Kapazitäts­auslastung im nächsten Halbjahr. Auch der sich in einer lang anhaltenden Hochphase befindende Einzelhandel geht für die nächsten Monate von einem stabilen Konsumverhalten aus.

Zwei Jahre lang Kraft getankt

Dem Transportgewerbe macht vor allem eine schlechte Rendite – trotz guter Auftragslage – zu schaffen. Die Umsatzentwicklung ist aufgrund von Wettbe­werbsdruck und Kosten­steigerungen für viele nicht zufrieden­stellend. Trotz allem gibt derzeit nur jedes achte Transport­unternehmen seine Geschäftslage als schlecht an, allerdings mit steigender Tendenz.

Trotz Abkühlung geht die IHK davon aus, dass die schwäbischen Unter­nehmen nicht in ihrer Substanz gefährdet sind: „Sie konnten im Boom der vergangenen zwei Jahre Kraft tanken, sich stark verwurzeln und Ableger bilden“. Strukturell seien die Unter­nehmen der Region deshalb gut aufgestellt und könnten auch eine schwächere Konjunktur­phase überstehen.