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Dienstag, 07.05.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

„Schauspiel EXTRA“ am Freitag

Vorbesprechung für zwei Premieren

Zwei Schauspiel-Premieren stehen dem Augsburger Publikum am übernächsten Wochenende bevor. Und schon am diesem Freitag, 10. Januar um 11 Uhr veranstaltet das Stadttheater ein „Schauspiel EXTRA“, in dem beide Stücke vorgestellt werden.




Brechts „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ hat am 15. Januar im Großen Haus Premiere. Chauffeur Matti hat unter den wechselnden Launen seines Herrn, des reichen Gutsbesitzers Puntila, erheblich zu leiden. Betrunken liebt Puntila Menschen und Sinnesfreuden, nüchtern ist er ein hartherziger Ausbeuter. Seine im Rausch begangenen guten Taten versucht sein nüchternes Ich deshalb alsbald wieder rückgängig zu machen. Bertolt Brechts Exilstück, mit dem später das Berliner Ensemble eröffnet wurde, ist das einzige von ihm selbst als „Volksstück“ bezeichnete Drama. In Augsburg inszeniert es der amerikanische Regisseur Jay Scheib.

Ebenfalls in „Schauspiel EXTRA“ vorgestellt wird „faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete“ – das Stück von Ewald Palmetshofer kommt einen Tag nach dem Punitla in der Komödie auf die Bühne (Samstag, 16. Januar). Palmetshofers „ER und SIE“ lernen sich auf einer Party bei Freunden kennen. Paul und Ines, Tanja und Robert haben soeben das neu zugezogene Paar Anne und Fritz samt Nachwuchs erfolgreich in ihre Runde aufgenommen – nun beobachten und kommentieren sie jeden Schritt der sich neu anbahnenden Paarbildung zwischen IHM und IHR. Ewald Palmetshofer zählt zu den wichtigsten Autoren neuer deutschsprachiger Dramatik. In „faust hat hunger …“, uraufgeführt 2009 in Wien, gelingt ihm ein respektlos-amüsanter Umgang mit dem Faust-Stoff. Fabian Alder, der bereits mit “Electronic City” am Theater Augsburg seinen Sinn für Komik und die Musikalität von Sprache bewiesen hat, ist für die Inszenierung verantwortlich. Genaueres wird man am Sonntag im Foyer des Großen Hauses erfahren – das „Extra“ beginnt um 11 Uhr zum Eintrittspreis von 6,50 Euro.