Ruhmesblatt vergangener Tage: Griechische Handschriften
Der Weltruhm der Augsburger Stadtbibliothek gründete sich auf den Ankauf griechischer Handschriften im Jahr 1544. Dazu spricht am heutigen Dienstag ab 19.30 Uhr im Lesesaal der Augsburger Staats- und Stadtbibliothek (Schaezlerstraße 25) Brigitte Mondrain. Der Eintritt ist frei.
Dieser Vortrag ist gleich in doppelter Hinsicht etwas Besonderes. Zum einen wegen des Themas: Der kostbarste Schatz der alten Stadtbibliothek war bis 1806 ihr Bestand von zuletzt 223 griechischen Handschriften, die nach dem Übergang Augsburgs an das Königreich Bayern sofort komplett nach München überführt wurden. Deshalb ist in Augsburg heute fast völlig in Vergessenheit geraten, dass die Stadtbibliothek wegen ihrer griechischen Handschriften – die ältesten stammen aus dem 9. Jahrhundert – einst weltberühmt war. Zum anderen wegen der Referentin: Brigitte Mondrain, Professorin für Klassische Philologie an der Sorbonne in Paris, forscht seit über 25 Jahren über griechische Handschriften und ihre Geschichte. Der Vortrag bietet somit die Gelegenheit, aus erster Hand Genaueres über den spektakulären Ankauf des Jahres 1544 zu erfahren. Damals erwarb die Stadt Augsburg von einem aus Korfu nach Venedig geflohenen Griechen 100 hochrangige Handschriften und begründete damit den Ruhm ihrer Stadtbibliothek.