Rostock vs. FCA 0:1
Am vergangenen Samstag gewann der FC Augsburg in einem schwachen Zweitligaspiel in Rostock mit 1:0 und befindet sich somit auf dem besten Weg zu einem direkten Aufstiegsplatz.
Von Siegfried Zagler
Das Spiel in Rostock war – nicht nur gemessen an den letzten Heimauftritten der Augsburger – eine von beiden Seiten schwach geführte Vorstellung, die insgesamt nicht nur tempo- und ereignisarm war, sondern auch im kreativen Bereich viele Wünsche offen ließ. Besonders im Spiel nach vorne schienen beide Mannschaften auf eingespielte Strukturen und individuelle Fähigkeiten zu verzichten. In der Nachspielzeit der 1. Halbzeit war es Hegeler, der mit einem genauen Pass in den Lauf von Rafael Nando das Siegtor vorbereitete. Nando konnte in der eins zu eins Situation aus 16 Meter seine Vollstreckerqualitäten bestätigen. FCA-Goalgetter Nummer eins, Michael Thurk, musste kurz vor dem Spiel aufgrund einer Magen-Darm-Grippe passen.
In der zweiten Halbzeit sahen die 8000 Zuschauer an der Ostsee keine Verbesserung des Spiels. Wenig Torchancen, kein Tempo, viel Stückwerk. Der FCA stand tief, wollte aber im Spielaufbau kein Tempo aufnehmen. Die besten Flügelspieler der Liga, Traore und Ndjeng, blieben blass und sorgten kaum für schnelle Vorstöße. Die Rostocker verstanden es aber nicht, aus der Augsburger Zurückhaltung Kapital zu schlagen. Ein Umstand, der sowohl mit der wohlsortierten FCA-Defensive zu tun hatte als auch mit dem sprichwörtlichen Glück des Tüchtigen.
„Die Verfolger wurden durch den Sieg gegen Rostock distanziert“
In der 66. Minute sprang ein Schuss des eingewechselten Jänicke vom Pfosten in die Arme von FCA-Keeper Jentzsch. Ein Unentschieden hätte dem Spielverlauf entsprochen. So aber gelang dem FCA mit seiner schwächsten Leistung in einer bisher großartigen Serie ein Big Point, der die Brecht-Städter ganz nah an das Spitzenduo der Liga heranführt. Kurz vor Schluss kam an dem tristen Fußballnachmittag an der Ostsee doch noch ein wenig Farbe ins Spiel. Sinkala erhielt wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot. Am heutigen Montagabend sind die St. Paulianer in Kaiserslautern zu Gast, und es spielt keine Rolle wie das Spiel endet, der FCA rückt in jedem Fall bis auf drei Punkte an den zweiten Platz heran. Wenn die Hamburger verlieren würden, wären es theoretisch gar zwei, da aber eine große Tordifferenz zu Gunsten der Norddeutschen vorhanden ist, blieben es faktisch drei. Die Verfolger im Kampf um den dritten Platz wurden durch den Sieg in Rostock auf vier Punkte distanziert.
Eine Mannschaft, die auswärts mit schwacher Leistung gewinnt, verdient sich den Nimbus eine Spitzenmannschaft zu sein. Am kommenden Wochenende steht der FCA unter dieser Prämisse in Koblenz auf dem Prüfstand.
FCA-Startformation: Jentzsch – Reinhardt, Möhrle, de Roeck, El Achkaoui, Hegeler, Sinkala, Ndjeng, Traore, Rafael, Torghelle.