Rathausopposition fordert Einstellung von ku.spo
Die Stadtratsfraktion der Augsburger Grünen und der kulturpolitische Sprecher der SPD, Dr. Frank Mardaus, nahmen den Ausstieg von ku.spo-Projektleiterin Karin Schubert zum Anlass, die Einstellung des gesamten Projektes zu fordern.
Der Sport habe große Herausforderungen zu bewältigen. Oberflächliche Events, die Parallelen zur Kultur demonstrieren sollen, würden niemanden helfen, so die Stadträtin und sportpolitische Sprecherin der Grünen Martina Wild, die in der gestrigen Pressemitteilung ihrer Stadtratsfraktion darauf hinweist, dass den Augsburgern Sportvereinen mit ku.spo nicht geholfen sei. Benötigt werde vielmehr „eine nachhaltige Strategie, wie mehr Menschen für Sport begeistert werden können und wie die Integration von Migranten durch Sport gelingen kann.“
Die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Verena von Mutius, sieht jetzt einen guten Moment, das Projekt zu beenden. Herr Grab habe immer mit laufenden Verträgen argumentiert. Da diese Zwänge jetzt nicht mehr gegeben seien, sei ein guter Zeitpunkt gekommen ku.spo einzustellen.
„Es stellt sich die Frage, wie es in der Kulturpolitik weitergehen soll“
Die Grüne Stadtratsfraktion bemängelt neben handwerklichen Fehlern, dass es dem Kulturreferenten nie gelungen sei, den Sinn des ku.spo-Projekts zu vermitteln. Für die Grünen ist ku.spo an den Bedürfnissen und Interessen der Vereine vorbei gedacht worden. „Ku.spo ist eine abstrakte Idee des Kultur- und Sportreferenten“, (Martina Wild), die als herausgehobenes Prestigeobjekt vorgestellt wurde und gescheitert sei. Das Projekt ku.spo gehöre eingestellt. Nach dem Ausstieg von Karin Schubert stellt sich für Verena von Mutius die generelle Frage, wie es in der Kulturpolitik weiter gehen solle. „Herr Grab muss jetzt Stellung beziehen, welche Inhalte und welche Zielvorstellungen die Augsburger Kulturpolitik verfolgen soll.“
„So geht man mit den vielen Ehrenamtlichen nicht um“
Dr. Frank Mardaus, kulturpolitischer Sprecher der SPD, sieht ku.spo ebenfalls als gescheitert an und fordert für die SPD die Einstellung des Projekts: „Ich fordere Peter Grab auf, sich den wesentlichen kulturpolitischen Aufgaben zu stellen. Stellen Sie ku.spo ein (…). Gestehen Sie sich einen Flop zu, wenn schon die Organisatoren von der Fahne gehen. Man kann Fehler machen, aber man sollte sie sich zumindest eingestehen“, so Mardaus in seiner gestrigen Presseerklärung. Es sei eine vage Vorstellung von Peter Grab gewesen, eine so genannte Synergie zwischen den Bereichen Sport und Kultur aufzuzeigen und durch eine Veranstaltungsreihe sichtbar zu machen. Nur schemenhaft habe das Konzept durch Karin Schubert Konturen gewonnen. Die Idee der Schwimmbadgala sei künstlerisch in etwa so altbacken gewesen wie die Brechtgala nach der Ära Ostermaier. „Es verblieben Veranstaltungen, zu denen entweder niemand kam, oder solche, die ohnehin stattgefunden hätten. Es gab auch kleine Projekte, wie etwa die Bemalung des Haunstetter Schwimmbades, das lange vor der Inthronisation durch ku.spo vom Bäderamt in die Wege geleitet worden war, aber dann durch den Synergieoperator ku.spo usurpiert wurden.“ Für Mardaus war das Konzept ein gedankenloser Wunsch nach Popularität, der sich nie erfüllt habe. „So geht man mit den vielen Ehrenamtlichen weder in der Sport-, noch in der Kulturszene nicht um.“ Ku.spo sei, so Mardaus, endgültig gescheitert.