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Dienstag, 19.03.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Rassismus: Druck auf Steigenberger Hotel nimmt zu

Am vergangenen Samstag hat die Jugendorganisation von Amnesty eine Petition mit 1000 Unterschriften an der Rezeption des Steigenberger Hotels „Drei Mohren“ abgegeben: Das Hotel soll seinen Namen ändern

Foto: © DAZ

Kurz davor gab es vor dem Herkulesbrunnen eine kleine Kundgebung mit Redebeiträgen, die ihre Forderung unterstrichen, dass das Hotel sich nicht mehr „Drei Mohren“ nennen solle. Zirka 30 Aktivisten informierten an einem Stand und zogen durch die Stadt. Am heutigen Dienstag haben sich die Augsburger Jusos für Umbenennung positioniert.

Vladyslav Klymov, Vorsitzender der Jusos Augsburg, befürwortet diese Kundgebung: „Wir Jusos Augsburg stehen hinter der Forderung der Jugendgruppe von Amnesty in Augsburg, dass sich das Hotel Drei Mohren umbenennen sollte. Diese Woche wurde vom Kulturausschuss beschlossen, dass die Dr.-Mack-Straße in Augsburg aufgrund von problematischen Bezügen zum Dritten Reich umbenannt werden soll. Genauso wie die Umbenennung einer Straße mit problematischem Namen möglich ist, muss dies auch für ein Hotel möglich sein.“

Silke Högg, Vorstandsmitglied der Jusos Augsburg, bekräftigt diese Haltung: „Viele Schwarze Menschen fühlen sich durch diese öffentliche Verwendung des Wortes „Mohr“ im Hotelnamen Drei Mohren angegriffen. Dass dies tatsächlich der Fall ist, unterstrich beispielsweise Tahir Della, einer der Vorstände der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland. Dieser hat sich gegenüber dem Bayerischen Rundfunk ebenfalls für eine Umbenennung des Augsburger Hotels ausgesprochen.“

Manuel Sontheimer, ebenfalls Vorstandsmitglied der Jusos Augsburg, ergänzt: „Eine Umbenennung würde dem Hotel auch in wirtschaftlicher Hinsicht nicht schaden. Das Augsburger Hotel besitzt einen hohen Bekanntheitsgrad und kann diese Umbenennung verkraften. Ein neuer, nicht rassistischer Name könnte in der Öffentlichkeit dagegen als positiver Aufbruch verstanden werden.“