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Montag, 26.08.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Pro Augsburg: Grab soll Stadtrat verlassen

Peter Grab ist am heutigen Donnerstag mit sofortiger Wirkung aus Pro Augsburg ausgetreten. Der Verein hat darauf zeitnah reagiert und fordert nun Peter Grab auf, sein Stadtratsmandat niederzulegen.

Frank Dietrich

Frank Dietrich


Der ehemalige Bürgermeister und Kulturreferent der Stadt Augsburg, Peter Grab, hat am heutigen Donnerstag dem Vorstand Pro Augsburgs seinen Austritt aus dem Verein „Pro Augsburg“ mitgeteilt. Grab reagiere damit auf die interne Kritik und darauf, dass ein Ausschlussverfahren gegen ihn beantragt wurde. Peter Grab entlastet sich damit selbst, Pro Augsburg aber nur zum Teil, da aktuell davon ausgegangen wird, dass Peter Grab weiterhin für die Pro Augsburg-Stadtratsfraktion im Stadtrat sitzt und das Fraktionsgeschäftsführeramt weiterhin ausübt. Grab wird von einer Frau vorgeworfen, sie sexuell missbraucht zu haben. Die Staatsanwaltschaft hat diesbezüglich Ermittlungen aufgenommen, die noch nicht abgeschlossen sind.

„Der Vereinsvorstand von Pro Augsburg wirft mir eine nachhaltige Schädigung der Vereinsinteressen durch mein Verhalten in der Angelegenheit um die Beschuldigungen des sexuellen und Drogen-Missbrauchs vor und hat ein Ausschlussverfahren hinsichtlich meiner Mitgliedschaft bei Pro Augsburg eingeleitet”, so Peter Grab in einer persönlichen Erklärung. Weiter heißt es im Text: „Der Vorwurf des Vereinsvorstands ist schon deshalb unverständlich, als mein bisheriges und aktuell tatsächliches Verhalten im Rahmen dieser Beschuldigungen darin besteht, mich gegen Vorwürfe (auch) über einen Verteidiger im Rahmen der rechtsstaatlichen Mittel zu wehren. Ich weise darauf hin, dass die öffentlich erhobenen Beschuldigungen von einer Augsburger Blog-“Zeitung” an die Öffentlichkeit gebracht wurden und dass die Art und Weise, wie dies geschehen ist, dieser Blog-“Zeitung” inzwischen untersagt worden ist”, so Grab weiter.

Dem Prozedere des Ausschlussverfahrens wollte sich Grab nicht unterwerfen. „Schon die Einleitung eines solchen mit dieser Begründung ist für mich Anlass genug, um gegenüber dem Vereinsvorstand die Kündigung meiner Mitgliedschaft bei Pro Augsburg zu erklären. Welche Folgen dies für meine Mitgliedschaft bei der Fraktion Pro Augsburg haben wird, kläre ich zunächst mit meinen Fraktionskollegen Beate Schabert-Zeidler und Dr. Rudolf Holzapfel“, so Grab.

„Wir verweisen auf unsere Presseerklärung, in der wir vor einer Vorverurteilung warnten und Herrn Grab damit öffentlich unterstützt haben, daher geht die persönliche Erklärung an den Tatsachen vorbei. Offensichtlich hat nun Herr Grab die Möglichkeit eines Ausschlusses als realistisch angesehen und hat, ohne das angebotene und verfahrensgerechte Gespräch mit dem Vorstand zu suchen, einen Schlussstrich gezogen”, so Frank Dietrich, der erste Vorsitzende des Vereins „Pro Augsburg“. Weiter heißt es in der Pressemitteilung des Vereins: „Der Vorstand fordert Peter Grab auf, sein Stadtratsmandat niederzulegen, um ein Nachrücken aus der Stadtratsliste in die Fraktion Pro Augsburg im Rathaus zu ermöglichen. Wir sähen dies als ganz normalen Akt der Vereinssolidarität, die Herr Grab von anderen stets gefordert hat.“