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Freitag, 19.04.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

“Plan A” für das Augsburger Stadttheater

Der Werkausschuss des Theaters sprach sich gestern einstimmig für die Neukonzeption einer zweiten Spielstätte an der Kasernstraße neben dem Großen Haus aus. Der endgültige Grundsatzbeschluss soll heute im Stadtrat fallen.

Basis der Neukonzeption ist eine Studie von PFP Architekten aus Hamburg, deren Vertreter Jörg Friedrich dem Ausschuss am gestrigen Dienstag mehrere untersuchte Lösungen vorstellte. Als Favorit präsentierte der Theaterspezialist die rund 60 Millionen teure Variante A mit einer an der Volkhartstraße situierten zweiten Theaterspielstätte. Zusätzlich zu dem 400 Zuschauer fassenden Haus sollen auf dem städtischen Grundstück an der Kasernstraße neue Probebühnen sowie Ersatzbauten für die maroden Werkstätten und die Verwaltung entstehen. Kulturreferent Peter Grab setzte sich ein persönliches Ziel: Noch in dieser Legislaturperiode – die bis 2014 dauert – soll die Grundsteinlegung erfolgen.

Lageplan

Zunächst wird aber auf dem Gelände, auf dem sich derzeit der Parkplatz der Theatermitarbeiter befindet, die Interimsspielstätte mit dem Arbeitstitel “Container” errichtet, die die zur Jahresmitte schließende Komödie ersetzt. In Leichtbauweise soll ein Schauspielhaus für 280 Zuschauer mit Bühne, Probebühne und einem 120 qm großen Foyer entstehen.

In 8 Monaten wird im Container gespielt

Bei der Verwirklichung dürfe “kein Tag mehr verloren werden”, so Theaterarchitekt Jörg Friedrich. Schließlich steht für den 22. Januar 2011 das Stück “Mann ist Mann” von Bertolt Brecht auf dem ebenfalls gestern vorgestellten Spielplan, Spielort: “Container”. Friedrich rechnet mit 6 Monaten Bauzeit. Somit bleiben nur noch zwei Monate für die Ausschreibung und Vergabe der Bauaufträge. Die technischen Unterlagen hierfür liegen seit letzter Woche vor. Da die Schätzkosten von rund drei Millionen Euro (ohne Bühnentechnik) unter dem EU-Schwellenwert liegen, muss keine europaweite Ausschreibung erfolgen, was sich positiv auf die Verfahrensdauer auswirkt.

Zum Baubeginn der Werkstätten und der endgültigen zweiten Theaterspielstätte muss der demontierbare “Container” weichen. Er soll dann zerlegt und nördlich des Theaters auf der Grünfläche an der Kreuzung Heilig-Kreuz-Straße / Kasernstraße wieder aufgebaut werden.