Peter Grab: „Goerlich leistet hervorragende Arbeit“
Kulturreferent Peter Grab betonte gestern in einer Pressemeldung der Stadt, dass der städtische Popkulturbeauftragte Richard Goerlich hervorragende Arbeit leiste und bedauerte, dass es der Stadt trotz intensiver Unterstützung nicht gelungen sei für die Kulturszene im alten Hauptkrankenhaus räumliche Alternativen zu finden.
„Dass die Echolotstudios, die im ehemaligen Hauptkrankenhaus untergebracht waren, geschlossen wurden, ist zu bedauern. Sie sind ein Verlust für die Popkulturszene“, so Grab, der hervorhob, dass sowohl das Wirtschafts- als auch das Kulturreferat unverzüglich nach dem Bekanntwerden der Verkaufsabsichten des Hauses mit Beratungsgesprächen und Mietvermittlungen reagiert haben. Ebenso sei ein Konzept für ein alternatives soziales Kulturzentrum entwickelt worden. Dass zeitgleich mit den Echolotstudios auch die Szenekneipe Pavian ihre Türen schloss, ist nach Einschätzung des Kulturreferenten Zufall und nicht etwa auf ein Versäumnis der Kulturverwaltung zurückzuführen. „Die Schließung des Pavian hat wirtschaftliche Gründe. Der Popkulturbeauftragte Richard Goerlich hat frühzeitig das Gespräch mit dem Pavian-Betreiber gesucht. Leider konnte trotz dieser Bemühungen und auch der großen Kooperationsbereitschaft des Stadtjugendrings als Verpächter der Räumlichkeiten keine Lösung gefunden werden“, so Grab, der sich damit schützend vor Richard Goerlich stellte.
Goerlichs Arbeitskonzept auf der Homepage der Stadt
Grab und Goerlich wurde vergangene Woche von der Stadtratsfraktion den Grünen vorgeworfen nicht nach „geeigneten Räumen für Kreative“ zu suchen. Es sei nicht ersichtlich, ob sich Kulturreferent Grab oder der Popkulturbeauftragte hier in der Pflicht fühlen. Goerlich sei, so der Fraktionsvorsitzende der Grünen Reiner Erben, durch eine große Anzahl an Veranstaltungen und Workshops aufgefallen, die die Nachwuchskünstler fördern sollen. Dies sei wichtig, aber für eine nachhaltige Wirkung der Stelle müsse es eine strukturelle Herangehensweise geben, die alle Akteure der Szene einbeziehe. Bisher erscheine die Arbeit des Popkulturbeauftragten etwas unkoordiniert und vor allem unvernetzt in der Verwaltung, so die Grünen in ihrer Pressemitteilung vom 10. September.
Goerlich hat im DAZ-Gespräch diesen Vorwurf bereits zurückgewiesen, Peter Grabs Pressemitteilung ist ebenfalls als Replik auf die Kritik der Grünen zu verstehen: „Richard Goerlich hat zu Beginn seiner Amtszeit dem Kulturausschuss ein klar strukturiertes Arbeitskonzept präsentiert, das ebenso wie die bereits durchgeführten Projekte auf großes Engagement und ein Gespür für die Bedürfnisse der Szene schließen lässt“, so Grab, der – um seine Einschätzung zu untermauern – Goerlichs Tätigkeitsbilanz auf der Homepage der Stadt ins Netz stellen ließ.