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Freitag, 07.02.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Ölzweig, Schuh und Zirbelnuss – Laufen für den Frieden

„Frieden bewegt“ ist das Motto des ersten Augsburger Friedensmarathons, der im kommenden Jahr am 8. August, dem Feiertag des Augsburger Friedensfestes, ein bundesweites Zeichen für den Frieden setzen will. Die Pressekonferenz dazu fand gestern, 31. Juli, im 34. Stock des Hotels Dorint in Anwesenheit von Kultur- und Sportreferent Peter Grab statt.

Langer Atem ist für Marathonläufer pures Selbstverständnis und so konnten die ersten Querschüsse aus dem Stadtrat die Initiatoren des Friedensmarathonkonzepts Wolfgang Hosp, Axel Becker, Bernd Beigl und Sonja Landwehr nicht stoppen.

Kooperation mit den Friedensorganisationen

Wie Wolfgang Hosp gegenüber der DAZ erklärte, sei man nach den Irritationen zu Jahresbeginn gezielt an die traditionell mit dem Friedensfest betrauten Kirchen und Organisationen herangetreten und dort auf großes Verständnis, Sympathie und Kooperationsbereitschaft gestoßen. Die Idee des dem Marathon innewohnenden Symbols eines hartnäckigen Ringens und zähen Fortschreitens auf dem Weg hin zu einem schier unerreichbar scheinenden Ziel, das auch allen Friedensbewegungen immanent ist, überzeugte schnell, vor allem nachdem geklärt war, dass der Lauf keine Konkurrenz zu anderen Veranstaltungen sein solle und werde, weil der Startschuss erst in den frühen Abendstunden fiele. Als symbolträchtiges Logo für die Veranstaltung habe man sich die Laufsohle eines Joggingschuhs kombiniert mit dem Ölzweig für den Frieden und der Zirbelnuss für Augsburg gewählt.

Konzept des Friedensmarathons

Nachdem im Kultur- und Sportausschuss wie im Stadtrat dann doch noch einstimmig dem Grobkonzept zugestimmt wurde, stellten die Organisatoren gestern im Hotel Dorint das inzwischen herangereifte Konzept vor.

Die Initiatoren Axel Becker, Wolfgang Hosp, Bernd Beigl und Sonja Landwehr

Die Initiatoren Axel Becker, Wolfgang Hosp, Bernd Beigl und Sonja Landwehr


Frau Landwehr erläuterte, dass der Friedensmarathon Augsburg mit erwarteten 2.000 Teilnehmern über den regionalen Bereich hinaus bundesweit Zeichen setzen und Augsburg sich damit in einer weiteren Facette als Friedensstadt positionieren könne. Die Veranstaltung sei jedoch nicht nur für ambitionierte Läufer, sondern auch für Hobbyläufer und Nichtläufer konzipiert. Gerade die Friedensstaffeln, die verschiedene Kulturen und/oder Religionen zusammenführen sollen, seien ein Aspekt des Miteinanders nicht Gegeneinanders und auch nichtsportliche Teile der Bevölkerung könnten sich vielfältig beteiligen, denn Helfer und Stimmungsmacher seien dringend gesucht und erwünscht.

Meilensteine des Frieden

Für den Frieden laufen und auf dem Weg ins Ziel an Menschen vorbeikommen, die Überragendes für den Frieden geleistet haben und dem Teilnehmer Mut, Kraft, neue Motivation und Hoffnung verleihen mögen, das ist der Gedanke der Meilensteine des Friedens. An den Kilometermarken der Laufstrecke sollen Tafeln aufgestellt werden, die Personen und Institutionen gewidmet sind, die sich in besonderem Maße für den Frieden eingesetzt haben. Wer die „Meilensteinmenschen“ sein werden steht noch nicht fest. Sie sollen durch Vorschläge aus der Augsburger Bürgerschaft ermittelt und von einer kompetenten Friedens-Jury ausgewählt und prämiert werden. Auch wie die Tafeln gestaltet sein werden ist noch ungewiss. Gespräche mit der Uni und FH Gestaltung über eine mögliche Projektarbeit laufen. Relativ sicher ist dagegen schon, dass diese nicht jährlich neu gestaltet, sondern immer wieder eingesetzt werden sollen und etwa zwei Wochen vor der Laufveranstaltung am Rathausplatz gemeinsam zu betrachten sein werden.

Sponsoren wichtig und unverzichtbar

Einen besonderen Dank richtete Frau Landwehr an den Direktor des Dorinthotels Andreas Rühlicke, der sich sofort zu einer Sponsorenschaft bereit erklärt habe. Das Dorinthotel unterstützt den Augsburger Friedensmarathon als offizielles Marathon- und Messehotel. Es wird besondere Übernachtungspakete für Läufer und ihre Familien anbieten, die Räumlichkeiten für die Marathonmesse zur Verfügung stellen und die obligatorische „Pasta-Party“ durchführen. Es liege ideal auf dem Weg zwischen der voraussichtlichen Laufstrecke und dem Rosenaustadion als Start- und Zielort und mit dem Wittelsbacher Park habe man ein kaum zu übertreffendes Warm- und Auslaufareal anzubieten.

Die Streckenführung steht zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht exakt fest, ist aber in Planung und soll im Herbst spätestens zum Jahresende genehmigt vorliegen und dann auch im Internetauftritt der Marathon GmbH, für den Axel Becker verantwortlich zeichnet, präzise dargestellt sein. Dafür Sorge tragen wird Wilfried Matzke in seiner Doppelfunktion als Leiter des städtischen Vermessungsamtes und schreibender Laufspezialist. Ab Anfang des kommenden Jahres wird man sich für den Lauf verbindlich anmelden können.

Begleitende Veranstaltungen – Städtischer Zuschuss

Dem Rahmenprogramm wird sich Bernd Beigl unterstützt von Augsburgs Popkulturbeauftragten Richard Goerlich annehmen. Hier sind die Ankündigungen noch am unpräzisesten, denn der zeitliche Vorlauf sei für diese Art Veranstaltungen zu groß. Bernd Beigl betonte jedoch, dass im Wittelsbacher Park für Angehörige und Kinder Aktionen geplant seien, ebenso wie im Innenstadtbereich an Plätzen, an denen die Läufer ohne größere Ortswechsel mehrmals gesehen werden können. Darüber hinaus sollen zwischen den einzelnen „Meilensteinen“ Musikgruppen für Unterhaltung der Zuschauer und Aufmunterung der Läufer sorgen. Richard Goerlich betonte, dass er auf Offenheit durch kulturelle Vielfalt achten und dabei ein Hauptaugenmerk auf Augsburger Gruppen und Bands legen wolle. Abschließender Höhepunkt der Veranstaltung werde ein großes Friedenskonzert auf dem Gelände des Zieleinlaufes sein.

Kultur- und Sportreferent Peter Grab stellte heraus, dass er die Idee von Anfang an unterstützt habe, da sie sich wunderbar in die seit geraumer Zeit eingeleitete Umstrukturierung der Friedensstadt hin zu mehr Dynamik einfüge. Die Liste der Kooperationspartner sei beeindruckend und der Beweis, dass das Ziel, Menschen zusammen zu bringen, erreicht werde. Trotz schwieriger Haushaltslage habe sich die Stadt deshalb entschlossen, das Engagement der Initiatoren mit städtischen Leistungen in einem Gegenwert von 50.000 Euro zu unterstützen. Er sei davon überzeugt dass der Augsburger Friedensmarathon eine erfolgreiche Veranstaltung werde, die sich dann auch in den Folgejahren fortsetzen werde. Für jede Unterstützung der Veranstaltung durch Sponsoren oder die Bevölkerung, zu der er hiermit aufrufe, sei man dankbar.

» www.friedensmarathon-augsburg.de