ÖDP informiert zum AKW-Bürgerantrag
Am vergangenen Mittwoch informierte die ÖDP Augsburg über ihren AKW-Bürgerantrag zu den Risiken, die für Augsburg vom Atomkraftwerk Gundremmingen ausgehen. Zahlreiche Interessenten nutzten die Gelegenheit, sich aus erster Hand zu unterrichten.
Die drei VertreterInnen des Bürgerantrags, Christian Pettinger, Julia Winkler und Benedikt Bogdahn, stellten sich den Fragen der Anwesenden.
Gestartet wurde der Bürgerantrag im April. Die Ökodemokraten wollen auf diesem Weg den Augsburger Stadtrat zwingen, das Thema Atomrisiko Gundremmingen und damit die möglichen Folgen eines atomaren Unfalls für Augsburg im nur 39 km entfernten AKW auf die Tagesordnung zu setzen. Der Stadtrat soll zudem in einer Resolution auf die Landes- und Bundesregierung einwirken, den Atomausstieg sofort zu vollziehen und nicht wie geplant erst in zehn Jahren.
Für den Antrag benötigt die Partei allerdings die Unterstützung der Augsburgerinnen und Augsburger: Ein Prozent der Wahlberechtigten muss den Antrag unterschreiben, damit der Stadtrat ihn behandeln muss. Derzeit liegen der ÖDP allerdings erst 700 Unterschriften vor, also ein gutes Drittel der erforderlichen 1900 Unterschriften.
Gewitter zerstörte 1977 den Reaktor A
Auf der Info-Veranstaltung in der Neuen Stadtbücherei stellte der Vorsitzende der Augsburger ÖDP, Christian Pettinger, die aktuelle Gefahrenlage, wie sie vom AKW Gundremmingen ausgeht, vor. So bedürfe es keines Erdbebens mit Flutwelle, um einen Siedewasserreaktor in den GAU zu treiben: Ein einfaches Gewitter am 13. Januar 1977 habe ausgereicht, um den Reaktor A in Gundremmingen total zu zerstören. Dass es dabei nicht noch zu Explosionen a la Tschernobyl und Fukushima kam, wäre ein totaler Glücksfall gewesen. Das Risiko einer Komplettverseuchung der gesamten Region bestehe aber nach wie vor. Die Quelle des Risikos müsse daher abgestellt und das Atomkraftwerk Gundremmingen sofort abgeschaltet werden. Dass dies ohne Probleme möglich sei, habe Japan gezeigt. Dort wurden alle 54 Kernreaktoren abgeschaltet, die bis vor der Katastrophe von Fukushima ca. 30% des Strombedarfes gedeckt hatten.
Wer den Antrag der ÖDP unterstützen will, kann sich im Internet unter oedp-augsburg.de (dort AKTUELLES /Bürgerantrag) jederzeit informieren und die Unterschriftenformulare herunterladen. Auch Papierexemplare können angefordert werden.