Neue Debatte über neuen Popkulturbeauftragten
Die Stadtratsfraktion der Augsburger Grünen will über das weitere Vorgehen bezüglich der Wiederbesetzung der Stelle des Popkulturbeauftragten den Stadtrat entscheiden lassen. Sie wird in der kommenden Stadtratssitzung einen dementsprechenden Dringlichkeitsantrag einbringen.
Der Kulturausschuss hat in der Sitzung am 23. Juli 2012 auf Antrag der NCSM beschlossen, die Arbeit im Bereich der Kreativwirtschafts- und Popkulturförderung zu evaluieren. Aus diesem Grund wurde eine Evaluierungskommission erstellt. Diese Kommission hat ihre Arbeit noch nicht aufgenommen, während sich die Ausschreibung für die neue Stelle zügig entwickelte. Kulturreferent Grab sieht die Ausschreibung zumindest so weit fortgeschritten, dass er bereits ankündigte, dass die Stelle zu Beginn des kommenden Jahres besetzt werden könne. Die Entscheidung werde in Kürze fallen, so Grab in der Augsburger Allgemeinen. „Deutlicher kann man nicht ausdrücken, dass man von der Evaluation nichts hält und Gremienbeschlüsse nicht ernst nimmt“, so die kulturpolitische Sprecherin der Augsburger Grünen, Verena von Mutius in einer Pressemitteilung zu Beginn der Woche. „Sollten die Experten zum Ergebnis kommen, dass man zukünftig andere Akzente setzen solle, müssten diese Ergebnisse bei der Stellenbesetzung berücksichtigt werden“, so von Mutius. Gefragt sei aus Sicht der Grünen nun die Fraktion der NCSM, die sich „unglaubwürdig machen würde, wenn sie diesem Verfahren zustimmen würde.“
Antrag der NCSM lautet: „Evaluation zeitnah nach der Wiederbesetzung“
Das sieht die Fraktionsvorsitzende der NCSM anders. Auf Nachfrage zitierte Claudia Eberle aus dem Protokoll der Kulturausschuss-Sitzung vom 23. Juli. In dieser Sitzung wurde festgelegt, „wer die notwendige Evaluation zeitnah nach der Wiederbesetzung der Planstelle durchführt. Dabei sind auch Vertreter des Kulturreferats, des Kulturamts, des Wirtschaftsreferats, des Stadtjugendrings, des Kulturparks West, des Theaters, der Universität und der Hochschule, der interkulturellen Arbeit sowie Künstler einzubeziehen.“ Mit Peter Grab habe sich die NCSM-Fraktion darüber verständigt, dass das Evaluationsgremium noch im Dezember tage und dass sich dabei bereits erste Ergebnisse herauskristallisieren müssten. Dass das Auswahlverfahren im Gange ist, stelle kein Problem dar, so Claudia Eberle zur DAZ. Schließlich sei auch nicht die Rede davon gewesen, dass die Stelle am 1. Januar besetzt werde, sondern „Anfang 2013“.
Die Grünen scheint das nicht zu kratzen. „Wird die Stelle jetzt vorab besetzt, läuft das Verfahren ins Leere“, so Verena von Mutius. Ihr Antrag lautet: „Das Auswahlverfahren und die Stellenbesetzung „Popkulturbeauftragter“ erfolgt erst, wenn das Evaluierungsgremium seine Evaluierungsarbeit abgeschlossen und Empfehlungen für die zukünftige Struktur und Aufgabenbeschreibung erarbeitet hat.“