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Samstag, 23.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Kulturpolitik

Mozarthaus geschlossen – Wiedereröffnung im Herbst 2019

Das Augsburger Mozarthaus in der Frauentorstraße ist seit dem 1. Oktober komplett geschlossen, da es umfassend saniert und neu gestaltet wird. Die Wiedereröffnung ist zum 300. Geburtstag von Leopold Mozart im Herbst 2019 vorgesehen. Die Kosten der Maßnahme sind auf 564.000 Euro taxiert, davon werden 264.000 Euro über Drittmittel beglichen.

Mozarthaus nachts Foto: Regio Augsburg

Mit dem Geburtshaus von Leopold Mozart, dem Vater, Mentor und Manager des berühmtesten aller Mozarts, Wolfgang Amadeus, verfügt die Stadt Augsburg über ein starkes Kulturerbe. Das darin untergebrachte Museum soll nach einer umfassenden Neugestaltung für Bürger aus Augsburg und der Region sowie für Touristen aus aller Welt künftig ein zentraler Anlaufpunkt für Informationen über Leopold Mozart und sein Leben sein. Wolfgang Amadeus Mozarts Vater Leopold Mozart wurde am 14. November 1719 in Augsburg geboren. Seine Musikbeseeltheit und Erziehungshingabe ermöglichten die einzigartige Karriere seines Sohnes. Sein Leben und Wirken hält die Stadt Augsburg durch die Pflege des “Mozarthauses” und der Musikschule “Leopold-Mozart-Zentrum” (LMZ) in Ehren. Durch diverse Veranstaltungsreihen beansprucht die Stadt Augsburg die “Marke Mozart” seit geraumer Zeit, doch 2019 kommts besonders dick: Der Violinwettbewerb Leopold Mozart findet vom 31. Mai bis zum 8. Juni 2019 statt, zuvor steht im Mai verteilt über mehrere Termine das Deutsche Mozartfest an. Mozart soll somit 2019 zu einer herausragenden Figur des städtischen Kultur-Marketing werden.

„Sowohl aus museumsfachlicher Sicht als auch im Sinne einer nachhaltigen Verwendung ist die Neugestaltung der Dauerausstellung einer zeitlich begrenzten Sonderschau vorzuziehen“, so der O-Ton des Augsburger Kulturreferenten Thomas Weitzel bezüglich der Neugestaltung des Mozarthauses. Das erst 2005 entwickelte aktuelle Museumskonzept scheint nicht mehr zeitgemäß: Nach Ansicht der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern gelingt aus heutiger Sicht die Vermittlung der Kernaussagen und die Darstellung der Person Leopold Mozarts nicht vollumfänglich. Daher bildet künftig sein Leben in all seinen Schattierungen die Grundlage der Themen, die im Museum vertieft werden sollen.

„Das Haus soll dazu einladen, einen der bedeutendsten Söhne der Stadt kennenzulernen. Gleichzeitig soll bei der Neugestaltung ein Augenmerk auf interaktive Ansätze und die Musikvermittlung gelegt werden, damit auch für jüngere Zielgruppen ein ansprechendes Museumserlebnis garantiert ist“, so Weitzel. Als Zielpublikum der Zukunft sind Familien, Jugendliche und Kinder ins Auge gefasst, sie sollen  aus Augsburg, dem Landkreis und Schwaben kommen. Angebote für Menschen mit Hör- und Sehbehinderung sowie geistiger Behinderung soll es geben. Eine durchgängige Barrierefreiheit kann allerdings nicht angeboten werden, weil wegen des Denkmalschutzes kein Aufzug eingebaut werden darf. Zirka 6.000 bis 7.000 Besucher wurden im Mozarthaus durchschnittlich pro Jahr gezählt. Es gibt also reichlich Luft nach oben.

Die Ausschreibung für die Neugestaltung gewann die Münchner Agentur unodue, die zuletzt unter anderem für die die Gestaltung des Herkomer-Museums in Landsberg verantwortlich zeichnete. Auf die Stadt Augsburg entfällt für die Neugestaltung der Ausstellung inklusive der Sanierung sämtlicher Räume des Hauses ein geplanter Betrag in Höhe von 300.000 Euro. Drittmittel in Höhe von 264.000 Euro werden von der Landesstelle für die nicht staatlichen Museen in Bayern sowie von bereits zugesagten Spendern und Sponsoren erwartet.