Mozartfest: Windsbacher Knabenchor bringt Ulrichsbasilika zum Strahlen
Dass Knabenstimmen ihre Klarheit auch mit Gefühlsbetontheit und Geschmeidigkeit meisterlich kombinieren können, bewies am Samstag im Rahmen des Mozartfestes 2017 der Windsbacher Knabenchor mit einem reformatorischen Konzertprogramm in der Ulrichskirche.
Von Andrea Huber
So standen am Samstag neben deutschsprachigen Lutherchorälen von Leonard Lechner, Hans Leo Haßler, Johann Staden und Johann Pachelbel auch kunstvolle Polyphonie der niederländischen Schule sowie venezianische Mehrchörigkeit auf dem Programm. Zudem hielt zum ersten Mal beim Mozartfest die Oper Einzug: Einem kurzen Mozartblock mit den beiden vierstimmigen Motetten „Kyrie eleison in d“ und „God is our refuge“ folgte die fünfstimmige Motette „Kyrie“ auf der Basis des Zauberflöten-Chorals „Ach Gott vom Himmel sieh darein“ und ging im Stil des ausgehenden Barock in eine verdichtete Fuge über. – Über das Konzert verteilt wurden drei Choralmelodien vom Publikum begeistert und stimmgewaltig unterstützt, der Leiter des Windsbacher Knabenchores Martin Lehmann wandte sich mit seinem Dirigat den Zuschauern zu und motivierte zum Mitsingen.
Das Solistenquartett mit Isabel Jantschek (Sopran), Yosemeh Adjei (Altus), Tobias Mäthger (Tenor) und Felix Schwandtke (Bass) fügte sich ganz im Sinne der historischen Aufführungspraxis mit leichtem Klang und geschmeidig in den Koloraturen hervorragend in den Chorklang ein.
Begleitet wurden Solisten und Chor einfühlsam vom Alte Musik – „Ensemble Wunderkammer“, besetzt mit zwei Violinen, Viola da Gamba, Posaune, Theorbe und Orgelpositiv. Die Instrumentalisten bezauberten das Publikum mit Spielfreude, Virtuosität und Lebendigkeit.
Im Mittelpunkt des Konzertabends aber standen die Sänger des Windsbacher Knabenchores. Gut einhundert Minuten brachten sie mit glockenklarem Klang und lupenrein in ihrer Intonation mit gefühlvoller Musikalität die leicht hallige Ulrichsbasilika zum Strahlen: Chorgesang auf höchstem Niveau.