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Mittwoch, 30.04.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Maxstraße: Gleise bleiben, Linienbetrieb ist nur Option

Im Bauausschuss wurde gestern kontrovers über eine Straßenbahnlinienführung durch die Maxstraße diskutiert, der Beschluss war einstimmig: Im Bebauungsplan 470 zur Neugestaltung der Maximilianstraße wird eine Straßenbahntrasse enthalten sein, die auch einen Linienbetrieb ermöglicht. Ob die Dauerlinie tatsächlich kommt, wollten die Stadträte nicht beschließen.

„Wir entscheiden nicht über das Wann und Ob eines Linienbetriebs, dazu sind wir das falsche Gremium“, so Baureferent Gerd Merkle gestern. Auch Beate Schabert-Zeidler (Pro Augsburg) wollte für die Öffentlichkeit klargestellt haben, „dass wir heute keinen Linienbetrieb beschließen“. Hierzu seien zahlreiche weitere Abwägungen erforderlich.

Angesichts der Stellungnahme der Stadtwerke, dass die Gleise in der Maximilianstraße sowohl zum Einrücken als auch als Ausweichstrecke unbedingt notwendig seien (die DAZ berichtete), zog niemand im Ausschuss die derzeitige Situation in Zweifel. Eva Leipprand (Grüne) brachte es auf den Punkt: „Die Stadtwerke haben deutlich gemacht, dass wir die Tramgleise brauchen, wir sollten heute der Verwaltung ein klares Zeichen geben“.

„Es gibt Grenzen für den ÖPNV, wenn es um das Herz unserer Stadt geht“

Kontrovers wurde dagegen die Tram als spätere Dauerlinie diskutiert. Wolfgang Kronthaler (CSU) befürwortete die Linie, um den Kö zu entzerren und sah die Straßenbahn als Aufwertung der Maxstraße. Karin Egetemeir (SPD) sah keinen Einfluss der Tram auf die Attraktivität als Einkaufsstraße: „Die kommt und geht nicht mit einer Straßenbahn“.

Raumwirkungen und Abgrenzungen: Ulrichsplatz

Raumwirkungen und Abgrenzungen: Ulrichsplatz


Stefan Quarg (SPD) argumentierte mit Herzblut: „Es gibt Grenzen für den ÖPNV, wenn es um das Herz unserer Stadt geht“. Die Maxstraße sei ein sehr vitaler Raum. Man sollte sich die Idee der Architektenwerkstatt von Raumwirkungen und Abgrenzungen offen halten. Gebäude im Straßenraum der Maxstraße seien hierzu nicht notwendig, Raumwirkung könne man auch mit Brunnen oder Obelisken, sogar mit Belagwechseln erzielen. Quarg schlug vor, mit einem solchen Belagwechsel die historische Position des Tanzhauses und des Salzstadels zu dokumentieren. „Die Tram kann außen rum fahren“, so der SPD-Stadtrat, der sich persönlich gegen eine Dauerlinie aussprach.

Bei Stefan Kiefer (SPD), der den Ausschuss leitete, und dem Baureferenten kam der Vorschlag „stadtbildprägender Kunst im öffentlichen Raum“, wie Merkle es formulierte, gut an. Einstimmig beauftragte der Bauausschuss die Verwaltung, am Ulrichsplatz eine mit der Straßenbahn verträgliche Platzgestaltung mit städtebaulichen Elementen aufzuzeigen und vorzustellen.